Blinder Saarbahnnutzer benötigt Hilfe

Lebach · Kürzlich beschrieb eine Frau aus Heusweiler einem Mitarbeiter der Saarbrücker Zeitung die Probleme, die ihr in Lebach wohnender Bruder bei der Nutzung der Saarbahn auf dem Weg zu seiner Arbeitsstelle in Saarbrücken hat. Das Verkehrsunternehmen bot dem Mann Hilfe an.

 Die Saarbahn kann am Bahnhof Lebach keine Einrichtungen wie Fahrgastanzeiger mit Ansagen anbringen, da die Bahnsteige der Deutschen Bahn gehören. Foto: Fred Kiefer

Die Saarbahn kann am Bahnhof Lebach keine Einrichtungen wie Fahrgastanzeiger mit Ansagen anbringen, da die Bahnsteige der Deutschen Bahn gehören. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

Der 63-jährige Wolfgang Knopp aus Lebach ist bei der Arbeitskammer in der Telefonvermittlung tätig. Er hat ein Restsehvermögen von zwei Prozent und kann nur noch hell und dunkel erkennen, ist quasi also blind. Für den Weg von seiner Wohnung in der Saarbrücker Straße in Lebach zum Saarbahn-Haltepunkt am Bahnhof ist er auf ein Taxi angewiesen. Am Bahnsteig selbst kann er weder den Fahrplan lesen noch die Einstiegstür in die Bahn erkennen. Das Geräusch des einfahrenden Zuges und die Stimmen anderer Fahrgäste helfen ihm ein wenig bei der Orientierung.

Am Haltepunkt Trierer Straße in Saarbrücken verlässt Knopp die Bahn und geht zu Fuß zur Arbeitskammer in der Fritz-Dobisch-Straße. Nach Feierabend bringt ihn die Saarbahn ab der Trierer Straße wieder nach Lebach zurück, wo er für den Rückweg zur Wohnung erneut auf ein Taxi angewiesen ist. "Mir wäre schon viel geholfen, wenn am Haltepunkt Lebach Bahnhof die Ankunfts- und Abfahrtzeiten der Züge per Lautsprecher angesagt würden", sagt der blinde Bahnnutzer.

Die SZ hat der Pressesprecherin der Stadtwerke Sarah Schmitt die Probleme geschildert, die täglich auf den blinden Mann zukommen. In der umgehenden Antwort heißt es, dass die Deutsche Bahn Eigentümer und die Saarbahn nur Nutzer der Bahnsteige sei und daher keine Einrichtungen wie einen Fahrgastanzeiger mit Ansage der Abfahrtszeiten installieren dürfe.

Sie wies darauf hin, dass der Saarbahn-Mobia-Service zum Monatsende eingestellt und in das saarlandweite Projekt "MobiSaar" eingegliedert werde. Die Lotsen zur Fahrgastbegleitung werden dann von der Neuen Arbeit Saar gestellt.

Die Pressesprecherin bot Knopp an, bei der Vermittlung des Begleitservices, wenn möglich vor 8 Uhr morgens und nach 18 Uhr abends, zu helfen.

Den Hinweis für diesen Bericht bekamen wir von unserem Leser-Reporter Wolfgang Knopp aus Lebach . Für Sprachnachrichten aufs Band nutzen Sie bitte die Telefonnummer (06 81) 5 95 98 00, oder schicken Sie alles einfach an unsere E-Mail-Adresse: leser-reporter@sol.de oder unser Onlineformular.

saarbruecker-zeitung.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort