Viel Chaos und ein Happy-End

Gresaubach · Selten wurde so viel, so herzhaft, spontan und anhaltend bei einer Theateraufführung der Laienspielgruppe der Theaterwerkstatt Gresaubach gelacht wie in diesem Jahr beim ländlichen Schwank „Alles Bauerntheater“ von Erich Koch.

 Die Laienschauspieler überzeugten in ihren Rollen. Foto: Pfeifer

Die Laienschauspieler überzeugten in ihren Rollen. Foto: Pfeifer

Foto: Pfeifer

Eitel Sonnenschein herrscht am Ende wieder bei allen Beteiligten in dem Schwank "Alles Bauerntheater " der Theaterwerkstatt Gresaubach . In sechs ausverkauften Vorstellungen mit über 600 Zuschauern boten die Laiendarsteller im Musik- und Kulturspeicher in Gresaubach eine großartige komödiantische Leistung.

Regisseur Dieter Pfeifer hatte es erneut verstanden, die einzelnen Rollen bestens zu besetzten. Mit dem ‚Bauerntheater ' wurde ein turbulentes Lustspiel in Gresaubacher Mundart geboten, das dem Publikum drei fröhliche Stunden bescherte. Um in sein eintöniges Leben mit seiner resoluten Angetrauten Agnes ein wenig Abwechslung zu bringen, hockt Bauer und Bürgermeisterstellvertreter Alfons (Dieter Geier) nicht nur zu oft im Wirtshaus, er plant durch das Theaterstück "Der Schöne und das Biest", in dem er natürlich die Hauptrolle spielen wird, mit der neuen Kellnerin anzubändeln.

Der Uhu und der Dichter

Agnes (gespielt von Vanessa Altmeyer) ahnt Unheil und holt zum Gegenschlag aus. Sie erhält Unterstützung von ihrer im Haus lebenden ledigen Schwester Hilde (verkörpert von Silvia Thal), die den Bauern schon lange nervt, weil sie seine Frau immer wieder gegen ihn aufhetzt, weshalb er beschließt: "Der Uhu muss aus em Haus", und das mithilfe seines verwitweten Freundes Heinz (gespielt von Hans Josef Naudorf). Der kann wunderbar dichten, kommentiert die Geschehnisse immer mit dem richtigen Vers. Bis die beiden dann doch noch zueinanderfinden, der Dichter und der Uhu, passieren umwerfend komische Szenen. Tochter Eva, ein etwas ausgeflipptes, keckes Persönchen - Sabrina Lampe ist überzeugend in dieser Rolle - hält nichts von den langweiligen, unattraktiven Männern, bis Hans, ein schüchternes, leicht stotterndes Muttersöhnchen, im Anzug und mit langen Unterhosen seines Vaters, in ihr Leben tritt - umwerfend komisch gespielt von Denis Petry. Eva findet ihn gar nicht so unattraktiv, wenn man ihn ein bisschen herrichten würde. Das schafft sie auch, doch anders als gedacht. Er kommt in Lederkluft, sie im hübschen Kleidchen, bis es dann gefunkt hat. Für Moral im Dorf sorgt die männerfeindliche Pfarrköchin, die sich für das gute Gewissen der Dörfler hält, sich aber schließlich dem Alteisenhändler an den Hals wirft. Mandy Bauer war die Rolle der Pfarrköchin auf den Leib geschrieben.

Nicht weniger originell agierte als Franz, (Oliver Schedler) der Alteisenhändler, ein Unikum mit Pfälzer Dialekt, der letztlich als ‚Altmaterial' die Pfarrköchin mitnimmt. Zum Vortanzen der neuen Kellnerin erscheint Bäuerin Agnes mit Schwester Hilde und Tochter Eva, statt zur Versammlung des Frauenvereins zu gehen, als erotisch verschleierte Tänzerinnen, die das Männervolk faszinieren. Die Schleier fallen, die Männer kuschen, eitel Friede und Sonnenschein kehrt ein.

Mit stürmischem Schlussapplaus und mehreren Vorhängen dankte das Publikum Regisseur, Darstellern sowie Maskenbildnerin Irmtraut Muli und Souffleuse Birgitt Geier.

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