Mais mag keinen Regen

Gresaubach · Die vielen Regenfälle der vergangenen Wochen haben die Bauern der Region auch beim ersten Grünschnitt des Jahres in Verzug gebracht. Durchweichte Böden und niedrige Temperaturen erschwerten zudem die Maisaussaat. Bauer Schedler schildert die Lage.

 Landwirt Johannes Schedler berichtet von Ausfällen beim Raps durch Staunässe in den Böden. Foto: Fred Kiefer

Landwirt Johannes Schedler berichtet von Ausfällen beim Raps durch Staunässe in den Böden. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

Landwirtschaftsmeister Johannes Schedler betreibt den am Ausgang von Gresaubach in Richtung Schmelz gelegenen Dionshof. Der landwirtschaftliche Mischbetrieb ist nach dem Großvater des heutigen Bauers Dionisius Schedler benannt. In den 1960er Jahren aus der Gresaubacher Ortslage ausgesiedelt, entwickelte er sich bis heute zu einem der leistungsfähigsten bäuerlichen Betriebe der Region mit Milchviehhaltung, Bullenmast und Ackerbau.

Schedler baut Wintergerste und Silomais zur Verwendung als Viehfutter an sowie Weizen und Roggen zur Mehlverarbeitung und dazu noch Raps zur Ölgewinnung. Das Grünland wird drei bis vier Mal im Jahr gemäht - der zweite Schnitt im Juni zur Gewinnung von Heu, die restlichen Erntemengen werden in Silos gelagert.

Die anfallende Gülle liefert er an die Biogasanlage in Lebach. Der Dionshof bietet außerdem noch eine weitere Besonderheit: Am Rande des Hofes steht eine "Milchtankstelle", an der jedermann an einem Automaten frische Milch kaufen kann.

Die laufende Vegetationsperiode hat nicht nur Schedler Sorgen bereitet. Die Landwirte konnten wegen der zahlreichen Regenfälle seit November die Böden der Äcker kaum bearbeiten: Traktoren und Maschinen versanken im durchweichten Untergrund. Die Staunässe führte zudem zu Ausfällen beim Raps. Dunkle Stellen in den seit zwei Wochen gelb leuchtenden Feldern zeugen von abgefaulten Pflanzen. Am vergangenen Mittwoch durfte Bauer Schedler aufatmen. Sonnenschein, Temperaturen über 20 Grad und ein leichter Wind sorgten für ein Abtrocknen der Äcker und Wiesen.

Es war höchste Zeit, das Gras zur Gewinnung von Silage zu mähen. Laut dem Wetterbericht soll es ab der laufenden Woche wieder Regen geben, das heißt, den Bauern der Region bleiben nur wenige Tage, das Grünland zu mähen und den Silomais auszusäen. "Die Maiskörner brauchen zum Aufgehen Trockenheit und eine Bodentemperatur von mindestens neun Grad", erklärt Landwirt Schedler.

Neben dem vielen Regen hat auch der vergangene milde Winter den Böden geschadet. Die wenigen Nächte mit strengem Frost haben kaum Strukturen in die Schollen gebracht und Unkraut sowie Schädlingen nicht absterben lassen. Schedler hat festgestellt, dass die Vegetationsphase diesmal bis zu zehn Tage früher dran sei als in "normalen" Jahren.

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