Eine 60-Stunden-Woche ist für Michael Därnbächer keine Seltenheit. Vor allem am Wochenende muss er mit seinem Team ran. Doch das ist so in diesem Geschäft, merkt der 45-Jährige an. Därnbächer stammt aus Dillingen, ist in Bous aufgewachsen und wohnt seit ein paar Jahren zusammen mit seiner Frau und den beiden Töchtern in Dörsdorf . In der Einliegerwohnung hat er seine Firma.

Kein Schild weist auf seinen Beruf hin. "Das brauche ich auch nicht", erklärt der Videojournalist. "Wir erledigen nur Firmenaufträge, und diese Kontakte laufen über Mund-zu-Mund-Propaganda oder die Kunden werden im Internet auf uns aufmerksam."

Beim Sender Saar TV absolvierte der Dörsdorfer eine Ausbildung zum Videojournalist. Zuvor hatte er Englisch und Deutsch studiert. Videojournalist - dieser Beruf komme aus den USA, sagt Därnbächer: Das ist Kameramann, Cutter und Redakteur in einem. Nur ein Assistent hilft noch. Zu Därnbächers Team gehören ein Mitarbeiter und ein Azubi. Außerdem habe er einen großen Pool von freien Mitarbeitern wie Kameraleute oder Tontechniker .

Für's ZDF , Landesstudio Saarland, ist er als freier Kameramann tätig. Aber auch andere Sender nehmen seine Leistungen in Anspruch. Für ZDF Zoom hat er zum Beispiel aktuell einen Film über die Landesaufnahmestelle in Lebach gedreht. Dieser werde im März ausgestrahlt. Sein Hauptgeschäft sind Firmenaufträge. Er dreht Filme über regenerative Energien wie Solarparks oder Windräder, macht Imagefilme für Hotels oder filmt eine Bundeswehrübung - die Palette der Aufträge könnte nicht unterschiedlicher sein.

Für seine Arbeit sei die gute Verkehrslage des Saarlandes sehr von Vorteil, ist sich Därnbächer sicher. Er und sein Team seien viel in Europa unterwegs. "Netzwerk ist für mich ganz wichtig und zwar in doppelter Bedeutung", gesteht der Videojournalist.

Zu seinen neuesten Arbeiten gehört ein Film, in dem er die Arbeiten eines Krans aufnahm, der über alte Fachwerkhäuser das Baugerüst für St. Gangolf in Trier hievte. Für die Tourismuswerbung im Landkreis Saarlouis hat das Dörsdorfer Team auch den Werbefilm "Lokales Funkeln" gedreht, der auf Kleinode in den einzelnen Kommunen hinweist.

Vor Jahren hat Därnbächer einen Volvo amazon, Baujahr 1960, erstanden. Dieser dient ihm oft für Werbezwecke. Doch das Fahrzeug ist nun auch als Agentenfahrzeug in "Bridge of Spies" mit Regisseur Steven Spielberg zu sehen.

Auch mit einem kleinen Budget könne eine Firma mit einem Werbespot viel erreichen. 1500 Euro koste solch ein ein- bis zweiminütiger Spot, der dann auf der Homepage oder bei Facebook eingestellt werden könne.

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