Burger, Bouillon, Bienenstich

Weiß-Rote Pampe quetscht sich auf einer Seite den Weg in die Freiheit, während auf der anderen ein wulstiger Fleischpfropf darauf wartet, sich vom Rest seiner fettigen Masse zu lösen, um kopfüber hinabzustürzen, den Teller knapp zu verfehlen und stattdessen auf dem Tisch zu landen. Wer jemals versucht hat, einen Burger ohne Messer und Gabel zu essen, weiß, wovon die Rede ist. Irgendwann im Laufe dieses Trauerspiels klebt dann noch eine Gurkenscheibe am Ellbogen, derweil der Hemdsärmel zarte Bande mit Senf und Mayo knüpft. Mit Messer und Gabel ist die ganze Sauerei zwar nur unwesentlich geringer, sieht aber nicht ganz so bemitleidenswert aus. Die Kaulandschaft des Menschen ist nun mal nicht dafür geschaffen, sich 180 Gramm Frikadelle auf zwei Brötchenhälften zwischen die Kiemen zu schieben.

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Foto: Robby Lorenz
 Einen solchen Burger zu essen, ohne Sauerei zu hinterlassen? Unmöglich. Foto: Oliver Dietze

Einen solchen Burger zu essen, ohne Sauerei zu hinterlassen? Unmöglich. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Neben dem Burger fängt auffallend viel (Un)Essbares mit B an. Bienenstich, zum Beispiel. Ob mit Gabel, Löffel, Messer, Schere, Inbusschlüssel oder Vorschlaghammer, egal, mit was man ihn isst, immer knatscht irgendwo was raus. Es ist unmöglich, alle Bestandteile eines Stücks Bienenstich auf einen Schlag in den Mund zu schaffen. Es soll dabei schon zu schlimmen Unfällen gekommen sein. Von ausgerenkten Kiefern ist die Rede, von Schnittwunden am Ohrläppchen bis hin zu Krämpfen in den Augenlidern. Ähnlich verhält es sich bei einer Brezel, also bei einer Puddingbrezel. Massive Verklebungen der Finger sind da noch das geringste Übel. Noch nie in der Geschichte der Menschheit ist es jemandem gelungen, im Gehen eine Puddingbrezel zu essen, ohne dass nicht mindestens eine der beiden Füllungen in Richtung Pulli, Hose und Schuhen verabschiedet hat. Ein jämmerlicher Anblick. Die B-Liste ließe sich fortsetzen. Denken wir nur an die unschönen Bilder beim Verspeisen von Brathähnchen. Dabei gibt es doch nun wirklich reichlich Nahrungsmittel, die ebenfalls mit B beginnen, bei denen das Risiko, sich beim Verzehr von oben bis unten einzusauen, aber gegen null geht. Ich rate daher zu Bifi statt Burger, Brühwurst statt Brathuhn und Bouillonwürfel statt Bienenstich. In diesem Sinne: Brost Mahlzeit!

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