Weg zur Halde wird ausgebessert

Ensdorf · Der Aufweg auf die Berghalde und damit zum künftigen Saarpolygon wird ausgebessert. Darauf hat sich der Gemeinderat Ensdorf geeinigt. Vorangegangen ist allerdings eine hitzige Diskussion.

 Auf der Bergehalde wird das Saarpolygon gebaut. Ob die Wege hinauf saniert werden müssen, war Streitpunkt im Rat. Foto: R. Ruppenthal

Auf der Bergehalde wird das Saarpolygon gebaut. Ob die Wege hinauf saniert werden müssen, war Streitpunkt im Rat. Foto: R. Ruppenthal

Foto: R. Ruppenthal

Während das Polygon auf der Bergehalde nun endlich in die Höhe wächst (die SZ berichtete), ging es im Gemeinderat Ensdorf am Donnerstagabend um die Zuwegung zum Denkmal. Das soll, wie Bürgermeister Hartwin Faust erläuterte, im September der Öffentlichkeit übergeben werden.

Doch um das Polygon aus der Nähe zu betrachten oder es gar zu besteigen, müssen sich die Besucher erst einmal auf den recht steilen Weg auf 150 Metern Höhe machen. Um diesen bereits touristisch erschlossenen Bereich der Bergehalde entflammte ein heftiges Wortgefecht.

Ausgangspunkt war eine schriftliche Anregung aus dem Wirtschaftsministerium, wonach der Gemeinde geraten wird, den Weg, der, wie Faust aus dem Schreiben zitierte "in einem desaströsen Zustand ist", mindestens mit einer wassergebundenen Decke zu versehen. Die Kosten hierfür würden bis zu 70 Prozent vom Ministerium bezuschusst, heißt es weiter. Eine Asphaltierung, erläuterte Faust, würde die Gemeinde etwa 33 000 Euro kosten.

"Kein Handlungsbedarf"

"Die Wege sind durchaus begehbar. Wir sehen derzeit keinen Handlungsbedarf, eine Ausbesserung genügt völlig. Wie der Weg einmal aussehen soll, machen wir vom Gesamtkonzept abhängig", erklärte Hermann-Josef Flesch, CDU . Unterstützung erhielt er dabei unter anderem aus seiner Fraktion von Irmi Schütz:"Die Bergehalde wurde vor zwölf Jahren freigegeben, seitdem gehen wir regelmäßig hoch, der Weg ist nach wie vor begehbar."

Weniger um die Begehbarkeit als um die einmalige Chance, den Weg zum "Schnäppchen-Preis" ausbauen zu können, machte sich Frederic Stinnen, SPD , Gedanken. "Ich kann nicht verstehen, dass wir nicht zugreifen. Die Gemeinde ist in der Verkehrssicherungspflicht, es besteht Handlungsbedarf", erklärt er. Sein Fraktionskollege Peter Lay argumentierte klar für den Ausbau, um dadurch die Schäden durch Wasser zu minimieren und Kosten der Instandhaltung zu verringern.

Thomas Wilhelm, Grüne, sieht keinen akuten Handlungsbedarf: "So schlimm ist der Weg nicht. Wir sollten nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen, ein Ausbessern reicht aus." Für Heinrich Becker, Freie Wähler , stellt vor allem der Zeitdruck, jetzt schnell zu entscheiden, ein Problem dar.

Dass die Ausbesserung mehr kosten wird als die Summe, die die Gemeinde bei einer Asphaltierung aufbringen muss, machte Stinnen wütend: "Das kann man doch den Bürgern nicht erklären, warum wir uns dagegen entscheiden."

Ja zur Ausbesserung

Dieses Argument wollte Faust nicht gelten lassen, schließlich käme der Zuschuss des Ministeriums aus Programmen, die von Steuergeldern finanziert werden. "Außerdem lässt uns die RAG ganz schön im Regen stehen. Die setzen sich ein Denkmal, wir sollen für die Logistik zuständig sein. Ich weiß nicht, ob wir das dem Steuerzahler vermitteln können", sagte er. Schließlich sprach sich der Rat mit sechs Gegenstimmen für die Ausbesserung des Weges und gegen eine Asphaltierung aus.

In der Sitzung verabschiedete der Rat auch den Gemeindehaushalt 2016. Bei drei Enthaltungen der Grünen verabschiedete der Rat den Entwurf, der mit einem Überschuss von 1,3 Millionen im Ergebnishaushalt abschließt. > Bericht folgt

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