Wenig gute Plätze für Windräder

Neunkirchen. Dass Neunkirchen nicht der ideale Standort für Windkraftnutzung in größerem Stil ist, wurde jetzt von der Saarbrücker Argus Concept begründet. Deren Experte Achim Später zog vor dem Planungs- und Umweltausschuss des Stadtrates das Fazit, es gebe eigentlich nur eine einzige Fläche auf Neunkircher Bann, die wirtschaftlich einigermaßen interessant sei

 Experten halten nur die Schiffweilerwies bei Wiebelskirchen geignet, um Windräder wirtschaftlich interessant betreiben zu können. Foto: Uwe Tucchi/dpa

Experten halten nur die Schiffweilerwies bei Wiebelskirchen geignet, um Windräder wirtschaftlich interessant betreiben zu können. Foto: Uwe Tucchi/dpa

Neunkirchen. Dass Neunkirchen nicht der ideale Standort für Windkraftnutzung in größerem Stil ist, wurde jetzt von der Saarbrücker Argus Concept begründet. Deren Experte Achim Später zog vor dem Planungs- und Umweltausschuss des Stadtrates das Fazit, es gebe eigentlich nur eine einzige Fläche auf Neunkircher Bann, die wirtschaftlich einigermaßen interessant sei.Die "Potenzialstudie Windkraft" ist vom Rathaus veranlasst worden, um den eventuellen Bau von Windkraftanlagen kommunal steuern zu können. Bekanntlich hat es das Land in die Hand der Kommunen gelegt, Standorte für Windräder festzulegen. Prinzipiell gilt: Windkraftanlagen sind als "privilegierte Vorhaben" überall im Außenbereich zulässig - ein Freibrief für mögliche Investoren. Um solchen "Wildwuchs" zu verhindern, kann eine Gemeinde geeignete Flächen als "Konzentrationszonen" in ihren Flächennutzungsplan aufnehmen und damit das restliche Gebiet als Standort ausschließen. Diesen Weg geht wie viele saarländische Kommunen nach einem entsprechenden Stadtratsbeschluss auch Neunkirchen.

Als Hilfestellung dient dabei die Argus-Concept-Studie. Geoinformatiker Achim Später schilderte den Ausschussmitgliedern die Methodik, mit der für Windräder geeignete Flächen ausgefiltert werden. Dabei müssen Kriterien wie Abstand zur Wohnbebauung, Arten- und Biotopschutz, Windertrag, Schallschutz und Schattenwurf und vieles mehr berücksichtigt werden. Man sei von einem Abstand von 800 Metern zur Wohnbebauung ausgegangen. Auch solle eine Fläche nicht kleiner als sieben Hektar sein, um mindestens zwei bis drei Windräder aufstellen zu können.

Übrig blieben letztlich drei mögliche Konzentrationszonen (siehe Grafik). Als wirtschaftlich interessant für einen Investor stuft der Argus-Concept-Vertreter nur eine davon ein: Die "Schiffweilerwies" nordwestlich von Wiebelskirchen, 320 bis 350 Meter hoch direkt an der B 41 gelegen. Die gut 20 Hektar große Fläche sei mit Ausnahme des schützenswerten Traubeneichen-Buchenwaldes im Norden "mittel bis hoch" geeignet. Zumal mit weiteren geeigneten Flächen auf Ottweiler und Schiffweiler Gemarkung auch ein interkommunaler Windpark entstehen könne.

Als vom Ertrag her "grenzwertig" bezeichnete Später ein zweites Gebiet: Ein 18 Hektar großes Waldgebiet im "Klingenschlag" zwischen Hangard und Frankenholz. Eine dritte Fläche im "Schwandrech" westlich von Münchwies umfasst nur 3,7 Hektar. Sie könne nur in Verbindung mit Ottweiler Land in einen interkommunalen Windpark eingebracht werden.

Welche Flächen nun in den Flächennutzungsplan der Stadt Neunkirchen aufgenommen werden, wird nach Beratungen in den betroffenen Ortsräten, im Planungs- und Umweltausschuss und im Stadtrat nach öffentlicher Auslegung von letzterem festgesetzt.

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