Drei Tage lang ein volles Haus

Werschweiler · Bei den Theatertagen, zu dem die Theaterfreunde in Werschweiler am Wochenende eingeladen hatten, wurde die Komödie „Aber, aber Herr Pfarrer“ aufgeführt. Die Aufführung fand regen Zuspruch.

 Dorothea Kruse als Yvonne Hortt und Mike Recktenwald als Freddie Schwarz. Foto: B&K

Dorothea Kruse als Yvonne Hortt und Mike Recktenwald als Freddie Schwarz. Foto: B&K

Foto: B&K

"Vorhang auf und Bühne frei!" hieß es am vergangenen Wochenende in Werschweiler. Wieder einmal hatten die Theaterfreunde, deren Schauspiel mittlerweile weit über die Grenzen des Dorfes hinaus bekannt ist, zu ihren alljährlichen Theatertagen eingeladen. "Aber, aber Herr Pfarrer" hieß die Komödie, für die sich Regisseurin Liesel Rietz in diesem Jahr entschieden hatte und die den Theaterfreunden drei Tage lang ein volles Haus bescherte.

Gute Wahl

Die Wahl war gut getroffen, denn der Dreiakter aus der Feder von Hans Schimmel bot dem Publikum eine humorvolle und mitreißende Handlung, die im Werschweiler Dialekt auch noch einen ganz eigenen Charme bekam.

Im Stück dreht sich alles um den obdachlosen Freddie Schwarz, gespielt von Mike Recktenwald, der sich eigentlich nur auf der Suche nach einer kurzfristigen Bleibe befindet. Dabei landet er im leer stehenden Pfarrhaus, dessen früherer Bewohner vor Kurzem verstorben ist. Freddie nutzt die Gunst der Stunde und wirft seine schmutzigen Kleider in die Waschmaschine. Ein Bad soll dann noch seinen unterkühlten Knochen wieder auf die Sprünge helfen. Dummerweise findet er danach keinen Bademantel und schlüpft kurzerhand in den Talar des ehemaligen Pfarrers. So nimmt das Schlamassel seinen Lauf.

Natürlich wird er bei seinem Einbruch ertappt und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als vor der Haushälterin und dem Messner (Antje Glöckner und Werner Faak) den neu eingetroffenen Nachfolger des Pfarrers zu spielen. Sehr schnell wird er so in die Machtspielchen der örtlichen Finanz- und Politikgrößen hineingezogen und sieht sich bald als Dreh- und Angelpunkt der Auseinandersetzung zwischen der resoluten Politikerin Valentine Fiebisch (gespielt von Christine Mayer) und dem Bankdirektor Bernhard Mauschel, der Freddie gerne als Wahlhelfer für seine Mauschel-Partei Werschweiler haben möchte.

Zum Glück gibt es da noch Freddies besten Freund Atze (Jan Bremges), der immer ihm immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Seine Ideen aber entpuppen sich nicht immer als die besten. Neben dem Dialekt, den die Werschweiler Darsteller im gesamten Stück beibehalten durften, war es vor allem auch das punktgenaue Zusammenspiel zwischen Recktenwald und Bremges sowie zwischen Glöckner und Faak, das die Theatertage in diesem Jahr auch für Besucher von außerhalb so stimmig und interessant machte. Für die alteingesessenen Werschweilerer, so einer der Theaterbesucher, waren es zum einen die kleinen Anspielungen auf das Dorfleben sowie die gelungenen Verwandlungen der bekannten Gemeindemitglieder zu ganz anderen Persönlichkeiten, die den Reiz der diesjährigen Theatertage ausmachten.

Zum Thema:

Auf einen BlickFreddie Schwarz: Mike Recktenwald, Atze: Jan Bremges, Mathilde Faust: Antje Glöckner, Ottfried Krümel: Werner Faak, Pauline Mandel: Tatjana Bräutigam, Sigtrud Schäufele: Astrid Wolff, Bernhard Mauschel: Jörg Stoll, Valentine Fiebisch: Christine Mayer, Dorothea Kruse: Yvonn Hortt, Josefine Maurer: Angelika Bolley, Souffleuse: Elfi Linxweiler, Übersetzung in Mundart: Heini Müller, Textbearbeitung: Doris Zimmer, Maske; Dagmar Cullmann, Silvia Müller, Susi Theobald, Kostüme: Doris Groß, Regie: Liesel Rietz. sick

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