Die Ampeln spielen verrückt

Homburg · Der Stromausfall vom 25. Juni, der in weiten Teilen der West- und der Saarpfalz die Versorgung komplett unterbrochen hatte, zeigt erhebliche Nachwirkungen. Bisher konnten einige der Schäden noch nicht behoben werden. In Homburg sind insbesondere die Ampeln auf den Zufahrtsstraßen betroffen.

 Der Stromausfall vom 25. Juni wirkt in Homburg bis heute nach: Die Ampelanlagen, wie hier in der Richard-Wagner-Straße, funktionieren nicht mehr richtig und sorgen für Staus. Foto: Thorsten Wolf

Der Stromausfall vom 25. Juni wirkt in Homburg bis heute nach: Die Ampelanlagen, wie hier in der Richard-Wagner-Straße, funktionieren nicht mehr richtig und sorgen für Staus. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Seit Dienstag, 25. Juni, ab 10.29 Uhr, ist die "Stromwelt" in Homburg nicht mehr in Ordnung. Ein bis zu 19 Minuten dauernder, kompletter Stromausfall wurde bekanntlich durch eine Störung im Pfalzwerke-Netz verursacht. Seit diesem Tag funktionieren die Ampeln in den Hauptein- und Ausfahrtsstraßen nicht mehr richtig. Besonders betroffen sind die B 423, die Richard-Wagner-Straße, die Kaiserslauterer Straße, die Kaiserstraße und die Saarbrücker Straße. Das bedeutet für die Autofahrer, dass sie auf diesen Straßen vor allem zu den Hauptverkehrszeiten nur schleppend vorankommen. Von "Grüner Welle" kann derzeit nicht die Rede sein. Wer Pech hat, hält an nahezu jeder Ampel.

Die Stadt Homburg wusste gestern auf Nachfrage unserer Zeitung über diese Unannehmlichkeiten Bescheid. Die genannten Straßen fallen allerdings nicht in den Zuständigkeitsbereich der Stadt, betonte Beigeordneter Rüdiger Schneidewind. Ebenso wenig sei der Saarpfalz-Kreis zuständig, sagte Pressesprecher Udo Steigner gegenüber unserer Zeitung: "Der Kreis nimmt lediglich Beschwerden entgegen und leitet sie an den Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) weiter, der die Verantwortung über die Anlagen hat."

Beim Landesbetrieb werden wir dann fündig. Der Sprecher der Behörde, Klaus Kosok, bestätigte, dass beim Stromausfall in der vergangenen Woche der "etwas betagte Verkehrsrechner", der für die Synchronisation der Ampeln auf der B 423 und auf der L 119 verantwortlich ist, ausgefallen sei. "An diesem Tag ließ sich der Rechner nicht mehr starten." Erst einen Tag später ging er wieder ans Netz. Damit war aber die Sache noch nicht ausgestanden. Kosok: "Im Berufsverkehr am darauf folgenden Freitag stellte sich heraus, dass die Synchronisation der einzelnen Anlagen noch immer nicht funktionierte, worauf am Montag dieser Woche die Daten für die Synchronisation im Rechner neu eingespielt werden mussten. Seitdem läuft der Rechner nach unseren Informationen wieder." Allerdings nur, was die Ampeln auf der B 423 betrifft. Auf der Richard-Wagner-Straße etwa lautet das Motto weiterhin: Starten und bremsen. Kosok wies darauf hin, dass am kommenden Montag das Landesamt mit der Erneuerung von elf Ampeln in Homburg beginne (wir berichteten). Sobald diese Maßnahme abgeschlossen sei (planmäßig Mitte November), dürften die Probleme der Vergangenheit angehören. Während der Bauarbeiten müsse vor allem im Bereich Richard-Wagner-Straße/Güterbahnhof/Kreuzgarten/Arbeitsamt mit Behinderungen gerechnet werden. Die Ampel-Erneuerung ist nicht billig: Das Land gibt dafür bis zu 1,5 Millionen Euro aus.

Über die Ursachen des Stromausfalls, der die Versorgung der Westpfalz und des Saarpfalz-Kreises von acht bis maximal 19 Minuten komplett unterbrach, herrschte tagelang Rätselraten. Bei Wartungsarbeiten im Umspannwerk Homburg sei es zu einem Kurzschluss gekommen. Sven Claus von den Pfalzwerken: "Daraufhin wurde das Umspannwerk Homburg automatisch abgeschaltet." In der Folge kam es in zwei weiteren Umspannwerken, in Rohrbach und Herbitzheim, zur Versorgungsunterbrechung.

Die Wiederherstellung der Versorgung erfolgte, auch mit Unterstützung der Stadtwerke Homburg, stufenweise.

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