Beim Schlaganfall kann's nicht schnell genug gehen

Homburg · Die Aufklärungskampagne „Herzenssache – Schlaganfall“ tourt derzeit durch 35 deutsche Städte Schwestern und Ärzte des Universitätsklinikum Homburg begleiteten kürzlich den roten, zweistöckigen Bus.

 Oberarzt Andreas Ragoschke-Schumm präsentiert den Computer-Tomographen in der „Mobile Stroke Unit“. Foto: Morawski/SZ

Oberarzt Andreas Ragoschke-Schumm präsentiert den Computer-Tomographen in der „Mobile Stroke Unit“. Foto: Morawski/SZ

Foto: Morawski/SZ

Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Das liegt oft daran, dass er nicht früh genug erkannt wird. Auch die richtige Vorbeugung und ausreichendes Wissen über die Risikofaktoren können helfen, die Statistik positiv zu beeinflussen. Zu diesem Zweck parkte jetzt der "Schlaganfall-Infobus" auf dem Homburger Christian-Weber-Platz.

Die Aufklärungskampagne "Herzenssache - Schlaganfall" tourt durch 35 deutsche Städte und informiert über das Thema. Schwestern und Ärzte des Universitätsklinikum Homburg begleiteten am vergangenen Mittwoch den roten, zweistöckigen Bus. Etliche Besucher fanden den Weg zum Christian-Weber Platz, wo sie neben Informationen und einem Fragebogen zum persönlichen Schlaganfall-Risiko ihre Herzfrequenz, Blutdruck und Blutzucker messen lassen konnten. Auch ein Ultraschall-Gerät stand bereit. Und vor allem diese diagnostischen Angebote waren stark nachgefragt, die Schwestern hatten im prall gefüllten Bus alle Hände voll zu tun. "Wir wollen aufklären, die Sensibilität schärfen und erreichen, dass die Menschen die Zeichen eines Schlaganfalls erkennen können", erklärt Oberarzt Dr. Andreas Ragoschke-Schumm. Denn nur durch schnelles Handeln könne der Schlaganfall effektiv bekämpft und größere Hirnschäden vermieden werden.

Dafür hat die Uniklinik einen einzigartigen Rettungswagen neben dem Bus abgestellt. Die "Mobile Stroke Unit", die Mobile Schlaganfall-Hilfe, ist mit einem Computer-Tomographen (CT) ausgestattet und ermöglicht es den Notärzten, Schlaganfall-Patienten bereits am Unfallort zu behandeln. "Durch den CT kann ein Schlaganfall vor Ort diagnostiziert werden und sofort Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden", erläutert Ragoschke-Schumm. Zusätzlich ist der Wagen mit einem mobilen Labor und einer in die Patientenliege integrierten Waage ausgestattet. Ein Computer-Tomograph koste im freien Handel um die 400 000 Euro.

Der Rettungswagen ist eine Homburger Erfindung und wurde in diesem Jahr erstmals im Rahmen einer Studie getestet. "Er steigert nachweislich die Effizienz der Behandlung", sagt der Oberarzt. Ein zweite Studie soll nun deutschlandweit ausgeführt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort