Von Engeln, Zeit und Weihnachten

Dillingen · „Christmas Moments“, die Weihnachtsshow von Produzent und Komponist Thomas Schwab, fand in Dillingen bereits zum 19. Mal statt, und die Stadthalle war ausverkauft. Das „Weihnachtsmärchen“ bewegt sich zwischen Pop, Musical und Klassik. Eine Live-Band, Gesangssolisten und eine stets wechselnde Licht- und Videoinszenierung machen diese Show aus. Weihnachtsgeist- und -engel Alexander Grünberg führte durch den Abend.

 Lichteffekte spielen bei der Weihnachtsshow „Christmas Moments“ eine wichtige Rolle. Fotos: Thomas Seeber

Lichteffekte spielen bei der Weihnachtsshow „Christmas Moments“ eine wichtige Rolle. Fotos: Thomas Seeber

Besinnlich im Geist des bevorstehenden Weihnachtsfests wird es wenige Male, wenn Lieder wie "Maria durch ein Dornwald ging", O Holy Night", "O little town of Bethlehem" erklingen und Alexander Grünberg als Weihnachtsgeist mal nachdenklich, mal augenzwinkernd mit poetischen, nachdenklichen Geschichten weihnachtlichen Glanz versprüht. Denn beginnen die Besucher in Romantik zu schwelgen, ist Party angesagt - unterstützt von einer farben- und motivreichen Lightshow.

Am Klavier sitzt Produzent und Komponist Thomas Schwab, der die Weihnachtsshow den ganzen Abend zusammen mit der fünfköpfigen Band oder allein mit den Solisten einfühlsam und virtuos begleitet. Diese sind Kerstin Bauer, Aloysia Astari und Stephanie Crutchfield sowie Guido Illigen, David Moore und David Charles Haeberli. Gespielt wird mit einem leichten Vorhang, hinter dem die Band und der Chor schon mal verdeckt agieren, bis er den Blick auf sie und den geschmückten Tannenbaum freigibt.

Exzellente Musiker und Sänger

Als Instrumentalist sticht Andreas Steffens hervor, der mit seinem Spiel auf unterschiedlichen Saxofonen begeistert. Die Gitarren liegen in den Händen von Søren Jordan und Tim Wollmann, den Bass bedient Umbo Umschaden, das Schlagzeug Marcel Millot.

Unter den Sängerinnen hebt sich Kerstin Bauer hervor. Die Sopranistin mit klassischer Gesangsausbildung vermag auch in sehr hohen Tonlagen intonationssicher und a-cappella zu singen.Rührend ist der Auftritt von David Charles Haeberli aus der Schweiz. In der Rolle des Weihnachtsroboters singt er emotionsgeladen das französische "Petit Papa Noël".Ebenso einfühlsam gelingt Aloysia Astari, Absolventin des Studiums für Schauspiel, Tanz und Gesang in Wien, das Weihnachtslied "O holy night". Auch sie verfügt über einen gut ausgebildeten Sopran.

Stephanie Crutchfield ist eher die Poplady. Mit ihrem markanten, souligen und rockigen Timbre bringt sie den Saal immer wieder in Partylaune.

Als Mann der ersten Stunde bei "Christmas Moments" gilt Guido Illigen, der besonders mit den Liedern "Maria durch einen Dornwald ging" und "Die Zeit wird leise" imponiert. Er machte sich als Musicalsänger im Rockmärchen "Flori" einen Namen. Dieses Musikgenre bedient auch David Moore aus Pittsburgh. Der Amerikaner mit durchdringendem Tenor in fast allen Registern hat in mehr als 17 Musicals gespielt. Auch er ist mehr der Spaßmacher, überzeugt aber nicht wirklich, da sein überstrapaziertes Minenspiel und seine eiligen Bewegungen den Gesangsvorträgen abträglich sind.

Besinnliches Ende

 Stephanie Crutchfield brachte Partylaune.

Stephanie Crutchfield brachte Partylaune.

Zum Schluss kehrt Ruhe ein: Alle Musiker scharen sich im und um das seitlich aufgestellte Sofa und singen das traditionellste aller traditionellen Weihnachtslieder, in das das Publikum einstimmt: "Stille Nacht, Heilige Nacht". Was bleibt, sind die Worte des Weihnachtsengels: "Wollen wir diese Welt lieben? Wir wollen es üben!"

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