„Es wäre wie ein Sechser im Lotto“

Dillingen · Bereits kurz nach dem Start zur Typisierungsaktion herrschte großer Andrang im Foyer der Dillinger Stadthalle. Letztendlich konnte sich Familie Di Gangi gestern über 298 Registrierungen freuen.

 Ingrid Philippi nimmt Stephan Jokat schnell und schmerzfrei fünf Milliliter Blut ab. Foto: Merkel

Ingrid Philippi nimmt Stephan Jokat schnell und schmerzfrei fünf Milliliter Blut ab. Foto: Merkel

Foto: Merkel

Fast war es gestern Nachmittag in der Dillinger Stadthalle ein bisschen wie bei einem großen italienischen Familientreffen. Denn neben seiner Frau Carmela Di Gangi und Tochter Carmelinda Pillitteri, die zusammen die vierstündige Registrierungsaktion auf die Beine gestellt hatten (wir haben berichtet), begrüßte auch der an Leukämie erkrankte Michele Di Gangi - sehr zur Überraschung der zahlreichen potenziellen Stammzellenspender - vor allem zahlreiche seiner Landsleute persönlich.

"Mein Mann braucht das. Er trifft heute sehr viele Freunde, das macht ihm Mut. Ich glaube, es tut ihm gut, und die Ärzte waren einverstanden", sagte Ehefrau Carmela. Sie selbst war sehr zufrieden mit dem Andrang, der im Foyer schon kurz nach dem Start zur Typisierungsaktion herrscht. Insgesamt hatten Mutter und Tochter gut 20 ehrenamtliche Helfer mobilisiert, die von der Datenerfassung bis hin zur Endkontrolle alles regelten. "Die Ärzte haben gesagt, es wäre wie ein Sechser im Lotto , doch es gibt auch immer wieder mal einen Gewinn", hofft Carmela Di Gangi. Zu diesem "Sechser" beitragen wollten gestern auch Stephan und Antonia Jokat aus Dillingen . "Wir kennen die Familie, und da ist es doch klar, dass wir uns typisieren lassen", sagte Stephan Jokat. "Man darf nicht nur immer ‚Ja' sagen, man muss auch handeln, es einfach machen", ergänzte seine Frau. Wie allen anderen hatten auch sie den Piks, bei dem gerade mal fünf Milliliter Blut abgenommen werden, schnell und schmerzfrei hinter sich gebracht. "Wir führen die Typisierung ganz gezielt mit der Blutentnahme durch. So können wir eventuelle Spender, die eine Nadelangst haben, ausschließen. Denn es nutzt nichts, wenn man die passenden Stammzellen besitzt, aber Angst vor Spritzen hat", erklärte Martin Kott von der DKMS.

Am Ende konnte sich Familie Di Gangi über 298 Registrierungen freuen. "Natürlich hoffen wir, dass sich ein Spender findet. Und vielleicht können wir mit der heutigen Aktion sogar noch ein weiteres Leben retten", sagte Carmela Di Gangi.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort