50 Jahre Saitengezupfe

Dillingen · Eine Eagles-Tribute-Band, die er im April vorstellt, ist das neueste Projekt von Horst Friedrich. Doch Musik spielt für den Dillinger schon lange eine wichtige Rolle. Vor 50 Jahren hatte er seinen ersten öffentlichen Auftritt.

 Horst Friedrich und sie, seine Gitarre. Foto: Barbara Scherer

Horst Friedrich und sie, seine Gitarre. Foto: Barbara Scherer

Foto: Barbara Scherer

An welchem Tag genau Horst Friedrich zum ersten Mal auf der Bühne gestanden hat, weiß er gar nicht mehr. "Es war in Tholey beim Feuerwehrfest", erinnert er sich, "und es war um die Osterzeit." Beim Jahr ist er sich allerdings sicher: Der Auftritt mit Mitschülern aus dem Internat war im Jahr 1966, also genau vor 50 Jahren.

"Die Musik hat mich gerettet", erzählt der Dillinger, wenn er an seine Zeit im Internat zurückdenkt. Seinen Aufenthalt dort empfand er als Gefängnis, die Musik als seine Flucht. Sein Vater, selbst Musiker, unterstützte ihn durch den Kauf einer E-Gitarre . Und so kam es dann, nach Friedrichs Schätzung um den 1. Mai herum, zu einem ersten Auftritt mit der vierköpfigen Hit-Kid-Show-Formation.

Das etwa halbstündige Konzert war der Auftakt zu Friedrichs mittlerweile schon 50 Jahre andauernden Karriere in der Musikbranche. "Music was my first love and it will be my last love", zitiert der 61-Jährige und meint es auch so. Schon als Kind hat er mit seiner Familie musiziert, stundenlang Radio oder Schallplatten gehört.

Er spielt Klavier, Bass und Schlagzeug, sein Hauptinstrument ist, sagt er, seine Stimme. Heute ist sein Haus in Dillingen , wo er mit seiner dritten Frau Irene und Hundedame Emma wohnt, voll von Instrumenten. In der Hüttenstadt hat er fast sein ganzes Leben verbracht, bis auf eine "kurze Zeit im Ausland", lacht er - denn er meint sieben Jahre in Nalbach. Seiner Heimat hat er sogar ein Lied gewidmet: Dieses läuft als Warteschleifenmusik im Dillinger Rathaus.

Als er nach seiner Internatszeit nach Dillingen zurückzog, widmete der sich einer neuen Band - Gloomy Gaslight. "1970 war der erste Auftritt auf einem Kindergartenfest in Dillingen ", sagt Friedrich. Bis 1974 spielte die Gruppe zusammen, "dann bin ich ausgeschieden", meint er, ergänzt dann: "Eigentlich haben sie mich rausgeschmissen." Die Zusammenarbeit habe einfach nicht funktioniert.

Gemeinsam mit einigen weiteren Musikern startete Friedrich bald ein neues Projekt: Sunset. "Das war die wichtigste musikalische Phase in meinem Leben", erinnert er sich gerne zurück, "Sunset war meine Familie." 19 Jahre spielte die Gruppe zusammen, mit dabei: Friedrichs zweite Frau.

"Wir haben uns über die Musik kennengelernt", erzählt er, "ich habe damals in einem Pianohaus gearbeitet, da kam sie und wollte ein Mikrofon kaufen." Er hat sie dann zur Band gebracht, 1982 gaben sich die beiden das Ja-Wort. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.

Nach der Auflösung von Sunset hing Friedrich "ein bisschen in der Luft", doch schon bald ging es weiter. 15 Jahre spielte er mit Simply Unplugged, seit 2015 in der aktuellen Formation Friendz.

Zwischendurch arbeitete er mit The Blackbirds zusammen und immer wieder mit den Horny Sixties. Und auch nach 50 Jahren wird es nicht ruhig um den gelernten Werbetechniker und Musikalienhändler.

Für die Bitburger Braugruppe organisiert Horst Friedrich Kneipennächte, und mit Desperado steht seine nächste Band in den Startlöchern. "Das ist ein Herzensprojekt von mir", freut er sich auf die Premiere der Eagles-Tribute-Band. Diese findet beim Jubiläumskonzert am Sonntag, 17. April, statt.

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Auf einen BlickZu seinem "Happy Stage Day" lädt Horst Friedrich für Sonntag, 17. April, zum Jubiläumskonzert ein. Beginn in der Stadthalle Dillingen , Berckheimstraße 1, ist um 18.30 Uhr. Friedrich stellt dabei seine neue Band Desperado vor, steht jedoch auch mit vielen früheren und aktuellen Formationen auf der Bühne. Mit dabei an diesem Abend sind Gloomy Gaslight, Sunset, Horny Sixties, The Blackbirds, Simply Unplugged und Friendz. Karten gibt es im Vorverkauf für 25 Euro bei Ticket Regional. bsch

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