365 Tage Weihnachten im Jahr

Dillingen · Hans-Peter Burger verbringt viel Zeit im Keller. Denn dort kann er ungestört seinem liebsten Hobby nachgehen: dem Krippenbauen. 25 Exemplare hat er bisher in mühevoller Kleinarbeit gebastelt.

 Mit viel Liebe zum Detail baut Hans-Peter Burger Weihnachtskrippen. An manchen Modellen arbeitet er mehr als vier Wochen. Foto: Dieter Lorig

Mit viel Liebe zum Detail baut Hans-Peter Burger Weihnachtskrippen. An manchen Modellen arbeitet er mehr als vier Wochen. Foto: Dieter Lorig

Foto: Dieter Lorig

Hans-Peter Burger ist Krippenbauer mit Leidenschaft. In seinem Haus auf der Pachtener Heide ist das ganze Jahr über Weihnachten. 25 prächtige Krippenexemplare hat der 70-jährige pensionierte Bankangestellte in den vergangenen 15 Jahren in mühevoller Kleinarbeit zu Hause in seinem Keller gebastelt. Mit viel Liebe zum Detail visualisiert Burger jeweils auf einer Grundplatte von 70 mal 50 Zentimeter äußerst filigran und anschaulich die Geburt Jesu in einem Stall.

Als Autodidakt hat sich der Dillinger auf den Bau von orientalischen und alpenländischen Krippen spezialisiert. Alle sind Unikate, hergestellt aus Sperrholz, alten Obstkisten, Gips, Sägespänen, Baumrinden, Ästen, kleinen Steinen und Leim. "Ich verwende beim Krippenbau keine Nägel oder Schrauben", bestätigt Burger. Gerade in der Vorweihnachtszeit verbringt er fast jeden Tag bis zu drei Stunden mit dem Bau von Krippen. Obwohl er damit keine kommerziellen Interessen hegt, sind Verwandte, Freunde und Bekannte von seinen Werken so begeistert, dass sie ihm die schönsten Exemplare förmlich aus den Händen reißen. "Meine erste Krippe, die ich 2002 nach dem Eintritt in den Vorruhestand gebaut hatte, steht heute bei meinem Cousin, der in Berlin wohnt."

Wenn der früher leitende Banker und Prokurist von seinem Hobby erzählt, gerät er ins Schwärmen. "Beim Krippenbau kann ich kreativ tätig sein und gleichzeitig vom Alltag abschalten", gibt Burger zu verstehen. Meist laufe beim Basteln das Radio im Hintergrund mit dem Heimatsender. Und am Ende sei es für ihn spannend, das Ergebnis seiner eigenen Arbeit zu begutachten.

Elf Exemplare hat er derzeit in seinem Hobbykeller aufgebaut, wo er sich in früheren Zeiten noch mit einer großen Modelleisenbahnanlage beschäftigte. Einige seiner Krippen präsentiert Burger auch schon mal bei öffentlichen Ausstellungen, wie beispielsweise in Beckingen oder wie jetzt im Dezember in einem Seniorenhaus vor Demenzkranken in Dudweiler. Inspirationen für immer neue Krippenvarianten holt sich Burger aus Fachbüchern, im Internet, aber auch auf Reisen in Alpenländer , Besuchen in lothringischen Kirchen oder in Museen. Seine Gattin Brigitte unterstützt ihn beim Hobby und ist immer wieder begeistert von den neuen Krippenmodellen. "Gebastelt habe ich immer schon gerne, ob Schiffe, Flugzeuge oder Musikinstrumente", erzählt Burger.

 Die orientalische Variante einer Weihnachtskrippe, die Hans-Peter Burger gebaut hat. Foto: Dieter Lorig

Die orientalische Variante einer Weihnachtskrippe, die Hans-Peter Burger gebaut hat. Foto: Dieter Lorig

Foto: Dieter Lorig

Im Alter von 65 Jahren habe er noch das Orgelspielen erlernt. So kann der aktive Senior nach dem Krippenbau immer mal auf seiner italienischen Sakralorgel entspannen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort