Lehrer mit Leib und Seele

Bous · Nach 40 Jahren als Lehrer widmet sich Volker Taffner dem Ruhestand. Fünf Jahre war er Leiter der Marie-Curie-Schule. Etwas Wehmut schwingt beim Abschied mit, deswegen wird er weiter als Nachhilfelehrer unterrichten.

 Volker Taffner geht als letzter Schulleiter der Marie-Curie-Schule mit Wirkung zum 1. August in den Ruhestand. Foto: Johannes A. Bodwing

Volker Taffner geht als letzter Schulleiter der Marie-Curie-Schule mit Wirkung zum 1. August in den Ruhestand. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Seine Pinnwand leert sich bereits: "Da habe ich schon ein bisschen aufgeräumt", zeigt Volker Taffner, 65, in seinem Büro in der Marie-Curie-Schule in Bous . Denn mit Wirkung zum 1. August geht der Schulleiter in den Ruhestand . "Regulär wäre es schon der 1. Februar gewesen", sagte Taffner. Aber er hat noch ein halbes Jahr drangehängt, um die Marie-Curie-Schule bis zum Ende zu begleiten.

Denn diese Gemeinschaftsschule wird zum kommenden Schuljahr mit der Bisttalschule Wadgassen zusammengelegt (die SZ berichtete). Der Grund sind zu geringe Schülerzahlen. Ab dann übernimmt der Leiter der Bisttalschule beide Einrichtungen. 40 Jahre hat Volker Taffner als Lehrer hinter sich, 20 davon in Bous . Die letzten fünf Jahre war er Schulleiter, sein Stellvertreter fiel vor einigen Jahren aus gesundheitlichen Gründen aus.

"Als ich in Bous angefangen habe, da waren das hier 16 Klassen, und einige davon in Ensdorf." Zum Schuljahr 2011/12 fiel dann schon der Standort Ensdorf weg. "Die räumlichen Bedingungen in Bous waren mit der Zeit schlecht geworden", stellt Taffner dar. Viel zu spät sei etwas getan worden, um den Rückgang der Schülerzahlen zu bremsen. "Das hätte man schon zehn Jahre früher machen müssen." Die Bouser Schule, damals eine Sekundarschule , habe schon früh einen merklichen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund gehabt. Doch von seiner Zeit in Völklingen her "war das für mich der Normalfall". Und Taffner faszinierte immer auch die "große Offenheit" der Kinder.

Nicht so gut fand er Veränderungen bei der Lernhaltung der Schüler . "Man bräuchte eigentlich einen Motivationstrainer. Schüler sind durch moderne Medien stark abgelenkt." Wenn längere Texte zu schreiben sind, "dann tut ihnen nach kurzer Zeit die Hand weh".

"Ich bedauere eigentlich, dass ich aufhöre", gesteht Taffner dennoch. Auch wenn der Ruhestand nun mehr Zeit für seinen Einsatz für Tiere ermöglicht, für Sport, Enkel und Ehefrau. Aber so ganz lässt ihn das Unterrichten nicht los: Taffner hat sich schon angemeldet, um Schüler bei längerer Krankheit in Deutsch zu unterrichten. "Damit sie den Anschluss nicht verlieren", sagt der Pädagoge.

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