Zwei Welten im Bouser Rat

Bous · Premiere: Youssouf Traoré, Bürgermeister von Koulikoro in Mali, sprach erstmals vor dem Gemeinderat der Partnerkommune Bous. Anlass war die Unterzeichnung einer Partnerschafts-Charta.

 Der Bürgermeister der malischen Stadt Koulikoro, Youssouf Traoré, mit dem Bouser Bürgermeister Stefan Louis. Foto: az

Der Bürgermeister der malischen Stadt Koulikoro, Youssouf Traoré, mit dem Bouser Bürgermeister Stefan Louis. Foto: az

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"Das ist das erste Mal für uns", übersetzte am Donnerstag Paul Endres den Gast aus Mali, Youssouf Traoré. Dass die neue Charta zwischen den Partnerstädten Bous , Quetigny in Frankreich und Koulikoro in Mali nun im Bouser Gemeinderat zur Entscheidung anstand, "ist für mich eine neue Erfahrung". Er sei gekommen, sagte Traoré im Petri-Hof, "um an die 30 Jahre Partnerschaft zu erinnern", sagte der Bürgermeister von Koulikoro in Mali, der Partnerkommune von Bous . Traoré dankte für die Anstrengungen, die den Menschen in Koulikoro zugute gekommen seien. CDU-Fraktionschef Patrick Waldraff verwies auf den Ausbau einer Schule sowie eine Pumpe für eine Bananenplantage, die 400 Arbeitsplätze sichere. Eine Entbindungsstation werde derzeit eröffnet, sagte Traoré, die mit europäischer Hilfe entstanden sei. Auf Probleme mit Islamisten ging Traoré ein. Doch mit europäischer Hilfe sei es gelungen, diese wieder zurückzudrängen. "Die Situation im Norden ist stabil geblieben."

Wie es mit Flüchtlingen stehe, die Mali verließen, fragte Christoph Seibert, Freie Wähler , und was von der malischen Regierung getan werde, "diesen Flüchtlingsstrom einzudämmen". Ändere sich die Sicherheitslage, antwortete Traoré, dann gebe es Stämme, die darauf reagierten. "Die Tuareg im Norden sind ausgewandert", nannte er ein Beispiel. Die Regierung versuche, dass die und andere wieder zurückkehrten. Doch "das bedarf einiger Jahre, bis sie wieder sesshaft sind".

Bürgermeister Louis verwies auf 6000 Euro, die jährlich im Bouser Etat für Projekte in Koulikoro bereitstünden. Damit ermögliche man beispielsweise Ultraschalluntersuchungen für Schwangere. Die aktualisierte Charta gilt bis 2020. Unterschrieben wurde sie bereits bei der 30-Jahr-Feier in Quetigny. Dies hatten die zuständigen Komitees beschlossen. Am Donnerstag stimmte auch der Bouser Gemeinderat der Charta einstimmig zu.

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