Wo Hunde fürs Leben lernen

Bous · Wer einen Hund halten will, sollte sich vorher ausführlich informieren, sagt Norbert Franzen. Denn was im Welpenalter süß und knuffig wirke, könne ausgewachsen zu einer richtigen Herausforderung werden.

 Junge Hunde toben in der Welpenschule, wo sie das Verhalten im Alltag lernen. Foto: Norbert Franzen

Junge Hunde toben in der Welpenschule, wo sie das Verhalten im Alltag lernen. Foto: Norbert Franzen

Foto: Norbert Franzen

Norbert Franzen, 64, ist aus Völklingen und leitet seit 2003 die Welpenschule beim Verein der Hundefreunde Bous . "Auf mich hat schon ein Hund im Kinderwagen aufgepasst", erzählte er. Bis heute habe er etwa 600 junge Hunde aller Rassen betreut und deren Besitzern den passenden Umgang mit den Tieren vermittelt. Dafür gibt es am Vereinshaus an der Dillmannsbornstraße zwei geräumige Gehege, ein drittes ist in Vorbereitung.

Hunde als Partnerersatz

"Dort treffen wir uns jeden Samstag um 17 Uhr." Eine halbe Stunde lang könnten die Hunde sich austoben, "dann sind sie auch aufnahmefähig für die Übungen", sagte Franzen.

Früher habe man sich mehr mit Gebrauchshunden befasst, erklärte der Vereinsvorsitzende Andreas Pawelkiewicz. Schwerpunkt war die Ausbildung von Schutzhunden. "Da hat man sich mit so kleinen Hunden nicht abgegeben." Doch im Laufe der Zeit seien Hunde immer mehr als Partnerersatz und für die Freizeit angeschafft worden. Und damit kamen neue Herausforderungen auf. Denn nicht immer passen Tier und Mensch zusammen. Zu der Welpenschule kämen überwiegend Frauen mit ihren Tieren, sagte Franzen. "Die haben oft mehr Gefühl für Hunde." Die Teilnehmer seien aus dem Umfeld von Bous , aber auch von Mettlach und Kleinblittersdorf sowie aus Frankreich.

Die Welpenschule gehe über drei Monate gegen ein kleines Entgelt, erklärte Franzen. Die Ausbildungszeit könne auch verlängert werden, je nach den Fortschritten der Hunde. "Denn mit den ersten Befehlen und Anweisungen ist es nicht getan." Ziel sei es, den Hund auf alltägliche Situationen vorzubereiten. Das mache er mit den Tieren vor, und die Besitzer übten es dann zu Hause. Denn der Hund dürfe sich nicht mehr ablenken lassen, und erst recht nicht jeden anspringen. Aber auch mit anderen Hunden müsse das Tier klarkommen und im Straßenverkehr.

Leckerli und Streicheleinheiten

Um das zu erreichen, nutzt Franzen die natürlichen Interessen der Tiere. So geht er mit einem Leckerli in der rechten Hand durchs Gehege, und der Hund bleibt an seiner Seite. "Aber nicht, weil der so gern bei mir ist. Der will das Leckerli."

Mache ein Hund seine Sache gut, dann gibt es Streicheleinheiten. "Tun Sie das aber nicht von oben herab. Geh'n Sie in die Hocke, auf Augenhöhe mit dem Hund", erklärte Franzen.

Ebenso könne man ein Tier mit der Stimme lenken. "Das müssen dann klare und bestimmte Anweisungen sein. Auch mal ein hartes Nein." Die reine Welpenschule sei mit etwa acht Monaten beendet. Dann könne die Gruppenarbeit folgen bis hin zur Begleithundeprüfung. Die absolvierten etwa zwei Drittel der bislang 600 Welpen. Weitere Informationen auf der Internetseite.

 Norbert Franzen leitet die Welpenschule. Foto: Bodwing

Norbert Franzen leitet die Welpenschule. Foto: Bodwing

Foto: Bodwing

dvg-bous.de.

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