Wieder Strom im Rathaus in Koulikoro

BOUS · Partnerstädte in Quetigny und Bous sprachen über neuen Bürgermeister der gemeinsamen malischen Partnerstadt

 Gespräche über Hilfsprojekte für den malischen Partner Koulikoro führten im Bouser Rathaus Vertreter der Städtepartnerschaftsvereine aus dem französischen Quetigny sowie aus Bous unter Leitung der Bürgermeister Stefan Louis (Mitte links) und Remi Detang (Mitte rechts). Foto: Johannes A. Bodwing

Gespräche über Hilfsprojekte für den malischen Partner Koulikoro führten im Bouser Rathaus Vertreter der Städtepartnerschaftsvereine aus dem französischen Quetigny sowie aus Bous unter Leitung der Bürgermeister Stefan Louis (Mitte links) und Remi Detang (Mitte rechts). Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Ein neuer Bürgermeister in Koulikoro/Mali war Grund für das Treffen der Partnerstädte Bous und Quetigny. Am Samstag besprachen sie weitere Vorgehensweisen für Hilfsprojekte in der 45 000 Einwohner zählenden afrikanischen Stadt.

Helfen ist gar nicht so einfach, wenn es über eine Entfernung von etwa 4200 Kilometern Luftlinie erfolgt. Denn die Partnerstadt der Gemeinde Bous liegt im westafrikanischen Mali. Dort in Koulikoro entstehen unter anderen dringend notwendige Gebäude für Bildung und Gesundheit. Maßgeblich beteiligt ist die französische Gemeinde Quetigny nahe Dijon.

Seit 1989 besteht diese Dreierpartnerschaft. Am Samstag trafen sich Vertreter aus Quetigny mit ihren Bouser Kollegen im Rathaus der saarländischen Gemeinde. Denn Koulikoro hat seit November 2016 einen neuen Bürgermeister.

Und mit dem kommen "richtig moderne Ideen", sagte Bürgermeister Stefan Louis. Diarra sei 46 Jahre alt und Unternehmer. Aber er halte seine Firmen aus Auftragsvergaben in Koulikoro heraus. Durch den neuen Bürgermeister gebe es wieder Strom im Rathaus und die elektronische Kommunikation laufe wieder.

Koulikoro liegt rund 50 Kilometer nordöstlich der malischen Hauptstadt. Die Stadt hat rund dreimal so viele Einwohner, wie Bous und Quetigny zusammen. Durch Privatisierungen herrscht seit etwa 2005 hohe Arbeitslosigkeit in der ehemaligen Industriestadt. Die Müllsituation sei eines der gravierenden Probleme, stellte Bernard Guignon dar. Er war Mitglied der aus vier Personen bestehenden Delegation unter Leitung von Remi Detang, Bürgermeister von Quetigny. Bis vor Kurzem habe es nur eine einzige Schubkarre gegeben. Ein durch Spenden finanzierter kleiner LKW zum Transport von Müllcontainern stand zwei Jahre im Hof des Rathauses. Erst mit Eli Diarra änderten sich die Strukturen.

Beispielsweise gebe es jetzt Mülltonnen in der Stadt. Der Müll werde gesammelt und soll in einer Art Wertstoffhof sortiert werden. Aktuell ist eine Gesundheits- und Entbindungsstation gebaut worden. "Die dritte", sagte Stefan Louis. Am Samstag diskutierten die Vertreter der französischen und deutschen Partnerschaftsvereine über die Ausstattung. "Wenn möglich, wollen wir Firmen vor Ort unterstützen", sagte Leo Stefan Schmitt, Vorsitzender des Bouser Partnerschaftsvereins. Deshalb sollten Betten und andere Gegenstände dort gekauft werden. Die neue Gesundheitsstation habe insgesamt 54 000 Euro gekostet, sagte Louis. Davon finanzierte Bous 37 500 Euro. Im Haushalt stehen dafür pro Jahr 3000 Euro, weitere Gelder kommen über Aktionen des Partnerschaftsvereins und Spenden. Die neue Station steht im Stadtteil Kayo, zehn Kilometer vom Zentrum Koulikoros. Für den Transport hochschwangerer Frauen gebe es nur einen Eselskarren und ein Motorrad. Die bisherige Station sei in schlechtem Zustand und befinde sich im Haus eines Einwohners, dessen Frau Krankenschwester sei.

Um die Bedingungen Schwangerer zu verbessern, hofft der Bouser Partnerschaftsverein auch auf Sachspenden unter anderen aus hiesigen Kliniken, Praxen und Apotheken.

Ansprechpartner sind die Gemeinde Bous unter Telefon (0 68 31) 8 31 41 sowie der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins (01 71) 3 37 75 64.

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