Erstmal verschwindet der Schimmel aus der Schule

Saarlouis · Die Vogelsang-Grundschule in einem Zug zu sanieren packt die Stadt Saarlouis nicht. Denn das würde bis zu 9,3 Millionen Euro kosten. Doch zwingend notwendige Maßnahmen werden nun in Angriff genommen.

 Die Vogelsangschule lebt: Jedes Kind hat eine Holzplatte mit einem Vogelmotiv bemalt und an den Schulzaun gehängt. Den Viertklässlern sollen bald alle anderen Schüler folgen. Mit der Sanierung der Saarlouiser Schule wird es leider nicht so fix gehen. Foto: Thomas Seeber

Die Vogelsangschule lebt: Jedes Kind hat eine Holzplatte mit einem Vogelmotiv bemalt und an den Schulzaun gehängt. Den Viertklässlern sollen bald alle anderen Schüler folgen. Mit der Sanierung der Saarlouiser Schule wird es leider nicht so fix gehen. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Erstmals hat jetzt die Stadtverwaltung eine fundierte Analyse der Bauschäden an der Grund- und Ganztagsgrundschule im Vogelsang und konkrete Pläne zu deren Beseitigung vorgelegt. Architekt Thomas Hepp, auf Antrag der Jamaika-Mehrheit mit der Untersuchung beauftragt, legte eine lange Liste gravierender Mängel vor. Sie bestätigt in vollem Umfang, was Eltern und Lehrer seit Jahren beklagen. Die größten Mängel bilden danach der Schimmel im Untergeschoss und der fehlende Brandschutz, gefolgt von einem maroden Rohrsystem und einer bröckelnden Fassade.

Der Ausschuss für Stadtplanung nahm die Analyse zur Kenntnis und entschied, dass die Stadt eine der drei Sanierungsvarianten verfolgen soll, die Hepp mit Schule und Verwaltung entwickelt hat.

Brandschutz und ein Abriss

Danach werden auf jeden Fall bestimmte nicht aufschiebbare Maßnahmen umgesetzt. Als unverzichtbar werden zunächst der Brandschutz und der Schimmel im Untergeschoss angesehen. So soll die Mensa aus dem Keller in ein neues Gebäude verlegt werden. Platz dafür wird der Abriss der Hausmeisterwohnung schaffen. Der Abriss zweier Gebäude, die derzeit der Volkshochschule dienen, ist weiterer Teil der favorisierten Variante.

Dann folgt das Dach

In einer zweiten Prioritätsstufe wären dann das Dach und die Rohre dran.

Mit dieser Ausweisung zwingender Einzelmaßnahmen vermeidet die Stadt, die Sanierung europaweit auszuschreiben. Das wäre nötig gewesen, wenn in einem Zug komplett saniert worden wäre; dann allerdings hätte sich die Stadt auch finanziell an einen Riesenposten gebunden, je nachVariante 6,6 bis 9,3 Millionen Euro. "Wenn wir das machen, bleibt kaum noch Geld für sonst etwas im Haushalt", erinnerte SPD-Fraktionschef Peter Demmer.

Dabei war die Stadtverwaltung bis zur Sitzung noch von einer Gesamtsanierung und einer europaweiten Ausschreibung ausgegangen. Erst zur Sitzung legte Baudezernent Günter Melchior einen geänderten Antrag vor. Die dort angesetzten Einzelmaßnahmen bleiben danach unter der Ausschreibungsschwelle.

Die Vogelsangschule ist vor 50 Jahre für erheblich mehr als die jetzigen rund 300 Schüler geplant worden. Altomaro Locurcio (FWG) bemängelte, dass die Stadt kein Schulkonzept vorlegen wolle, das als Grundlage einer Sanierung der Schule dienen würde.

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