Mitschüler vor der Sucht bewahren

Saarlouis · Gegen Suchtgefahren an Schulen des Landkreises Saarlouis startete Anfang Februar 2013 das Projekt „Peer-Groups“. 26 Siebtklässler, darunter neun der Wallerfanger ERS „Schule am Limberg“, lernten über drei Tage hinweg an der ERS I „In den Fliesen“ den Umgang mit suchtgefährdeten Mitschülern.

So genannte Peer-Groups sind an Schulen des Landkreises Saarlouis im Einsatz. Sie arbeiten als Bezugsgruppen oder Cliquen von Gleichaltrigen. Damit ergibt sich oftmals ein besserer Zugang zu Mitschülern, und Ratschläge werden eher angenommen, als die von Erwachsenen. Der dreitägige Kurs sei keine Ausbildung zum Einzelkämpfer, verdeutlichte der Pädagoge Peter Bruna im Februar 2013 an der ERS I "In den Fliesen" den Schülern. "Es geht nur in Teamwork." Bruna stellte in den drei Tagen dar, was Sucht bedeutet, und wie man andere davor bewahren kann.

Es gebe bereits Interesse anderer Schulen an dem Projekt, erklärte damals Dagmar Schäffer, zuständig beim Landkreis Saarlouis für Suchtprävention. Die neuen Peer-Groups sollten in vorhandene Strukturen eingebunden werden. Letztlich ginge es um ein Netzwerk, beispielsweise zusammen mit Mediatoren und Schoolworkern. Außerdem mit Sprechstunden für Schüler mit Problemen.

Bis Juli 2014 dürfte es in mehr als neun weiterführenden Schulen des Landkreises Peer-Groups geben, teilte Schäffer nun mit. Im Durchschnitt würden an diesen Schulen jeweils etwa 14 Schüler aus den Siebenerklassen ausgebildet. Inhalte seien unter anderen Teambildung, Kommunikation, Wissen zu Sucht und Suchtmitteln sowie Stressbewältigung. Peer-Groups seien immer für ihre Klassenstufe und die darunter zuständig. Bei Bedarf könnten sie auf geschulte Lehrer zurückgreifen. Zusätzlich eingebunden seien Street- und Schoolworker, die Polizei sowie Beratungsstellen von Awo und Lebensberatung Saarlouis des Bistums Trier.

Alle zwei Jahre sollen die Peers nachgeschult werden. Das halte die Schüler und Lehrer auf dem Laufenden und sorge dauerhaft für eine ausreichende Gruppenstärke. Die Vorgehensweisen vor Ort seien unterschiedlich. Manche Gruppen informierten bei Schulfesten über die Probleme und verteilten entsprechendes Material. Andere hätten dauerhafte Infowände oder gingen in die Klassen.

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