Auf dem Weg zur Saarlouiser Liste

Saarlouis · Saarlouis, das ist Einkaufen. Der Handel prägt die Stadt. Das soll so bleiben, wünschen sich Händler und Stadt. Sie lassen dafür ein Konzept erarbeiten: Denn politische Steuerungsfehler wollen sie vermeiden.

 Einkaufen und Ausruhen, dazu lädt Saarlouis ein. Foto: Oliver Morguet

Einkaufen und Ausruhen, dazu lädt Saarlouis ein. Foto: Oliver Morguet

Foto: Oliver Morguet

Immer wieder wollen sich Einzelhändler oder Einkaufsmärkte in Saarlouis ansiedeln. Immer wieder sind dazu Politik und Genehmigungsbehörden im Rathaus gefragt. Passt ein neuer Markt an dieser oder jener Stelle in Saarlouis ? Solche Fragen sollen künftig klar und präzise beantwortet werden können, ohne dass jedes Mal neu untersucht wird. So will die Stadt Saarlouis in der Genehmigung von Ansiedlungen und städtebaulich die Entwicklung der kommenden Jahre steuern.

Dazu hat der Stadtrat einstimmig die Erstellung eines Einzelhandelskonzeptes beschlossen. Die Ergebnisse werden in die Bauleitplanung, in Bebauungspläne, einfließen.

Im Konzept wird zunächst analysiert, wo in Saarlouis welches Sortiment auf welcher Verkaufsfläche angeboten wird. Daraus soll eine so genannte Saarlouiser Liste entstehen. In ihr finden sich die Sortimente, die im Zentrum Saarlouis verkauft werden, und die deshalb zentrumsrelevant heißen. Unter Zentrum ist dabei die ganze Stadt Saarlouis mit den Stadtteilen zu verstehen. Um diese Liste dreht sich letztlich alles. Was darauf steht, muss man eher nicht zusätzlich anbieten, was nicht, passt vielleicht.

Dann wird die Nachfrage analysiert. Clou des Konzeptes ist, dass auch künftige Faktoren wie die Rolle des Internets oder das Einkaufsverhalten einer älter werdenden Gesellschaft bewertet werden; und dass alle diese Daten ständig aktualisiert werden sollen.

Eine städtebauliche Analyse soll die Ergebnisse für die Stadtplaner aufarbeiten; dazu gehören auch Verkehr, Gastronomie und Tourismus.

Ausgelegt sei die Analyse auf mehrere Jahrzehnte, sagte OB Roland Henz. Das Konzept erarbeiten mehrere Akteure. Es sind vor allem die Projekt-Büros Markt- und Standortgesellschaft und FIRU in Kaiserslautern. Mit in den Prozess eingreifen soll ein Arbeitskreis, dem außer Vertretern der städtischen Wirtschaftsförderung und Bauverwaltung auch der Verband der Einzelhändler , andere Repräsentanten des wirtschaftlichen Lebens und die Ortsinteressenvereine in Saarlouis angehören. Denkbar, sagt Henz, sei eine Erweiterung der bestehenden Lenkungsgruppe Wirtschaft. Möglicher Bestandteil der Analyse ist auch eine Befragung aller Saarlouiser Haushalte. Letztes Wort wird der Stadtrat haben; der Ausschuss für Wirtschaftsförderung und dessen Beirat sollen in die Beratungen eingebunden werden.

Verband beteiligt sich

42 000 Euro soll das Konzept kosten. Der Verband für Handel, Handel, Industrie und Freie Berufe hat die Entscheidung für das Konzept begrüßt. Der Vorsitzende, Armin Fritz, kündigte gestern an, der Verband werde 10 000 Euro zu den Kosten beisteuern. Er werde sich aber auch aktiv "an der Erarbeitung der Fragestellungen beteiligen".

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