Grüne und FDP fordern mehr Lehrer

Saarbrücken · Grüne und FDP unterstützen die Kritik von Grundschuleltern an Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD). Elternvertreter hatten dem Minister wegen Lehrermangels einen Brandbrief geschickt (die SZ berichtete). Klaus Kessler, Vize-Fraktionschef der Grünen im Landtag, sagte, der Brief stelle eine "ernüchternde Bilanz" von Commerçons Regierungsarbeit dar. Zwar habe er wegen der großen Zahl von Flüchtlingskindern den Abbau von Lehrerstellen gestoppt und zusätzliches Personal eingestellt, so Kessler. Doch wie sich nun zeige, habe dies nicht dazu geführt, dass alle Kinder eine angemessene Förderung erhielten. Zudem sei der Stellenabbau nur zwei Jahre nach hinten verschoben worden. "Durch die Flüchtlingssituation und die Inklusion ist die Zahl der Kinder mit besonderem Betreuungsbedarf in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen", sagte Kessler. Um sie alle angemessen fördern zu können, seien kleinere Lerngruppen und wesentlich mehr Personal nötig. Außerdem müsse die mobile Lehrerreserve dringend aufgestockt werden.

Auch die außerparlamentarische FDP sieht in dem Brandbrief eine "heftige Ohrfeige" für den Minister. "Wir brauchen dringend eine andere Ausgabenpolitik in der Saar-Politik", sagte FDP-Landeschef Oliver Luksic. Die Bildungsausgaben müssten deutlich gesteigert werden und "absolute Priorität" erhalten. "Wir müssen jeden einzelnen Schüler optimal fördern", sagte Luksic. Er sprach sich für eine 105-prozentige Lehrerversorgung aus. Zudem lehnte er eine "dogmatische Umsetzung der Inklusion" ab. "Wir haben hervorragende Förderschulen, die einzelne Schüler bedarfsgerechter fördern können." Diese sollten erhalten werden, statt die Grundschullehrer mit weiteren Aufgaben "zu überfrachten", so Luksic.

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