28 Prozent der Fleischproben mit Keimen besiedelt

Saarbrücken · Multiresistente Keime können im Fleisch lauern, das in saarländischen Supermärkten verkauft wird. Das hat eine Stichprobe ergeben, die der Grünen-Bundestagsabgeordnete Markus Tressel in Auftrag gegeben hat. Ende Februar hat sein Team in Völklingen, Saarbrücken, Saarlouis, Riegelsberg und St. Ingbert insgesamt 25 Fleisch- und Wurstprodukte gekauft und von einem Labor in München auf die Keime MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) und ESBL (Extended-Spectrum Beta-Lactamasen) untersuchen lassen. Bei sieben der 25 Produkte, das entspricht 28 Prozent, wurden sechs Mal MRSA und ein Mal ESBL nachgewiesen. Sechs beanstandete Proben betrafen Puten-, eine Schweinefleisch. Die Ursache für antibiotikaresistente Keime auf Fleisch sei die Massentierhaltung, in der Antibiotika oft unsachgemäß eingesetzt würden, so Tressel.

ESBL-Keime seien gegen viele Antibiotika resistent und gelangten beim Verzehr in den Darm, wo sie die Resistenz auf Krankheitserreger übertragen können. MRSA werde vor allem über das Fleischwasser in der Verpackung durch die Haut aufgenommen. Das sei zunächst kein Problem, aber könne Ursache dafür sein, dass nach Operationen Wunden nicht gut verheilten. Deutlich mehr Menschen fingen sich MRSA in Kliniken ein als durch Fleischverzehr.

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