Musiker Heinz Ratz will auf Lage von Flüchtlingsfrauen hinweisen

Saarbrücken/Lebach · Der Kieler Musiker Heinz Ratz unterstützt seit Jahren Flüchtlinge in Deutschland. Am Freitag macht er einen Abstecher von seiner „Flüchtlings-Floßtour“ an die Saar, um auf das Schicksal von Flüchtlingsfrauen hinzuweisen.

. Das Saarbrücker Theaterschiff der Compagnie Lion, die "Maria Helena", ist nun doch nicht auf die deutschen Wasserstraßen hinaus gefahren, um auf das Schicksal der Flüchtlingsfrauen aufmerksam zu machen. "Die Maria Helena hätte keine Flüchtlingsfrauen an Deck transportieren können. Und unter Deck wäre es jetzt viel zu heiß", sagte gestern der Kieler Musiker Heinz Ratz der SZ. Ratz hatte mit seiner Band "Strom und Wasser" im Dezember 2013 in Saarbrücken ein Konzert gegeben und gemeinsam mit dem Theatermacher Frank Lion die Idee von einer Sommertour auf deutschen Wasserstraßen von Flüchtlingsunterkunft zu Flüchtlingsunterkunft entwickelt. Doch am Freitag kommt Ratz mit Musikern, Clowns und anderen Künstlern sowie etwa 20 Flüchtlingsfrauen aus Somalia, Kamerun, Kenia, Äthiopien, dem Iran, Afghanistan und Rumänien dennoch ins Saarland. Sie machen einen Abstecher von der "Flüchtlings-Floßtour", deren Flöße dann in Heidelberg ankern. Auf Einladung des Paritätischen Bildungswerks gastiert Ratz ab 14 Uhr im Asylbewerberzentrum in Lebach , das derzeit von etwa 1200 Menschen bewohnt wird. Dort wird den Flüchtlingsmädchen ein Trommel-Kurzlehrgang angeboten, den Jungen ein Hip-Hop-Kurzlehrgang und für die Kleineren treten Puppenspieler und Clowns auf. "Wir hoffen, dass die Flüchtlingsfrauen derweil ins Gespräch kommen und sich über ihre Sorgen austauschen", so Ratz. Viele Flüchtlingsfrauen würden auch in den Sammelunterkünften in Deutschland traumatische Erfahrungen mit sexueller Gewalt durch Männer machen. "Alleinstehende Frauen mit Kindern sind oft stille Opfer", so Ratz. Er hoffe, dass er die Menschen, die hierzulande über Flüchtlinge entscheiden, für das Thema sensibilisieren könne. Am besten seien alleinerziehende Frauen in Wohnungen geschützt, so Ratz.

Um 17 Uhr gibt es im U 2-Raum in Saarbrücken an der Berliner Promenade eine Debatte unter anderen mit Ratz, der grünen Bundes chefin Simone Peter und Gruppen der Flüchtlingshilfe. Angefragt sei auch das Saar-Innenministerium, teilte das Paritätische Bildungswerk mit.

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