Räuber muss nach gescheitertem Überfall auf Casino ins Gefängnis

Saarbrücken · Das Landgericht hat gestern einen 37-Jährigen, der 2012 mit dem Überfall auf ein Saarbrücker Spielcasino gescheitert war, wegen versuchter räuberischer Erpressung zu drei Jahren Haft verurteilt. Der Oberstaatsanwalt hatte ein halbes Jahr mehr gefordert.

Der in Agadir (Marokko) geborene und in Stiring-Wendel aufgewachsene Mann hat in Frankreich und Deutschland bereits ein beachtliches Strafregister. Er nimmt Drogen, es begann mit Haschisch und endete bei Kokain und Heroin.

In der Nacht zum Heiligen Abend 2012 erschien er früh morgens in einem Saarbrücker Spielcasino. Er nahm plötzlich eine Bierflasche aus der Manteltasche, zerschlug sie und hielt die scharfen Scherben vor das Gesicht der Aufsicht. Dazu berichtete die Frau als Zeugin im Prozess: "Er sagte nur ‚Kasse'." Doch bevor sie dazu kam, die Kasse zu öffnen, stand ein Kunde der Spielothek hinter dem Räuber und schrie ihn an: "Heh, was machst du da?" Der Räuber war so verdutzt, dass er wortlos ohne Beute flüchtete.

Im Prozess sagte er, er wisse nicht, warum er die Tat begangen habe, er habe sogar genug Geld gehabt. Vorher sei er in einem anderen Casino gewesen und habe Wodka getrunken und Kokain genommen. Die psychiatrische Sachverständige bescheinigte dem Angeklagten zwar eine Suchterkrankung, aber keine verminderte Schuldfähigkeit zum Zeitpunkt der Tat.

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