„Der Kampf lohnt sich“

Saarbrücken · Aufgeben – das kommt für die Regenbogenfahrer der Deutschen Krebsstiftung nicht in Frage. Und diesen Impuls wollen die 45 Radler, die selbst an Krebs erkrankt waren, weitergeben – auf ihrer Radtour nach Freiburg.

 Regenbogenfahrer aus Playmobil weisen in der Saarbrücker Sparkasse auf die Aktion der Deutschen Krebshilfe hin. Foto: Fehr

Regenbogenfahrer aus Playmobil weisen in der Saarbrücker Sparkasse auf die Aktion der Deutschen Krebshilfe hin. Foto: Fehr

Foto: Fehr

"Oh, die Tour de France", sagt eine Frau erstaunt. Doch in dem Schaukasten sind keine Profisportler zu sehen, sondern Playmobil-Figuren. Mittendrin 30 Radfahrer mit bunten Trikots - Regenbogenfahrer im Kleinformat. Sie symbolisieren die 45 Radler, die am Samstag die 22. Regenbogenfahrt der Deutschen Krebsstiftung von Saarbrücken nach Freiburg starten.

"Wir waren im Kindes- oder Jugendalter alle selbst an Krebs erkrankt und wollen nun zeigen, dass sich der Kampf lohnt", sagt Mitfahrer und Organisator Alexander Bahn aus Berlin. "Durch meine eigene Erkrankung mit 19 Jahren an Lymphdrüsenkrebs wurde mir klar, dass Geld, Forschung und Zuwendung von Pflegepersonal während dieser Zeit allein nicht reichen. Die Kinder brauchen Vorbilder", so Bahn. Diese wollen die Regenbogenfahrer sein, sie geben praktische Tipps, beantworten Fragen und zeigen, dass nach einer Krebserkrankung ein normales Leben und sogar sportliche Leistungen möglich sind. Darum steht die Tour auch unter dem Motto "Eines werd‘ ich nie tun: aufgeben!".

Die Tour führte letztmalig 2001 durch das Saarland, einen Start hat es hier noch nie gegeben. Unterstützt wird die Aktion von der Saarbrücker Sparkasse. Mitarbeiter Thomas Wüschner hat sich dafür etwas besonderes einfallen lassen. Mit seinem Sohn Thorsten hat er im Eingangsbereich der Saarbrücker Filiale (Neumarkt 17) einen 3,20 Meter mal 1,40 Meter großen Schaukasten aufgebaut. 300 Figuren tummeln sich dort und bilden die Regenbogenfahrt nach. "Ich habe selbst zwei gesunde Kinder", sagt Wüschner, "aber man kann von heute auf morgen mit Krebs konfrontiert werden." Bei etwa 2000 Kindern und Jugendlichen wird pro Jahr Krebs diagnostiziert.

Bis Samstag ist die Miniaturwelt zu sehen. Dann starten die Radler gegen neun Uhr ihren Weg durch die Bahnhofsstraße und über die Mainzer Straße zur Kinderonkologie in Homburg. Auf dieser ersten Etappe der 600 Kilometer langen Fahrt werden sie von ihren 30 gebastelten Nachbildungen begleitet - ein Geschenk von Wüschner an die Kinder in Homburg, damit sie sich an die Fahrt erinnern können.

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