Reform ist realistisch und mutig

Ein "Weiter so" wie bisher kann es nicht geben. Das ist vor allem vielen Priestern, die oft Manager statt Seelsorger sind, längst klar. Auch wenn viele die Reform eher pragmatisch als begeistert sehen: Die Strukturen der Volkskirche können bei sinkenden Gläubigenzahlen nicht aufrecht erhalten werden. Veränderungen mögen verunsichern, sind aber an sich nicht schlimm: Denn bevor es Pfarreien gab, hat sich die Kirche über Jahrhunderte anders organisiert. Der Beschluss der Synode, die Zahl der Pfarreien massiv zu reduzieren, ist daher realistisch und mutig zugleich. Mutig, weil Vorbilder fehlen. Doch ist es verwirrend, dass die Verantwortlichen weiterhin von Pfarreien sprechen. Dadurch entsteht leicht der Eindruck, es gehe lediglich um eine Vergrößerung der Räume, wo doch Neues entstehen soll. Ob das gelingt, hängt auch von den Gläubigen ab. Damit sie die Reform mittragen, darf Bewährtes im Gemeindeleben nicht zerstört werden.

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