Europa-Akademie mit „neuem Gesicht“

Nonnweiler · Die Bildungsstätte in Otzenhausen ist seit 2014 aufwendig modernisiert worden. Heute wird der Abschluss der Umbauarbeiten gefeiert.

 Das „neue Gesicht der Akademie“ wird heute eingeweiht: Dort sind Seminarräume und eine Ausstellung untergebracht. Foto: Valeri Braun/ASKO EUROPA-STIFTUNG

Das „neue Gesicht der Akademie“ wird heute eingeweiht: Dort sind Seminarräume und eine Ausstellung untergebracht. Foto: Valeri Braun/ASKO EUROPA-STIFTUNG

Foto: Valeri Braun/ASKO EUROPA-STIFTUNG

Seit über 60 Jahren ist die Europäische Akademie Otzenhausen eine Begegnungs- und Bildungsstätte für Jugendliche aus aller Welt. 1954 wurde sie eröffnet - und die Gebäude stammen zum Teil auch noch aus dieser Zeit. 2014 beschlossen die Gesellschafter deshalb, dass es an der Zeit sei, die Akademie auf den neuesten Stand zu bringen. Ein neues Freizeitgebäude für die Gäste wurde gebaut, ein weiteres Haus, das noch aus den Gründerjahren stammte, wurde "vom Keller bis zum Dach saniert", wie Klaus-Peter Beck, Vorsitzender des Gesellschafterausschusses, sagt. Die Rezeption, die von 1993 stammte, wurde modernisiert und vergrößert. Das Außengelände, das bei den Bauarbeiten etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde, wurde neu gestaltet. Das alte Jugendzentrum wurde abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt - das "neue Gesicht der Akademie", so Beck. Dort sind Seminarräume und eine Ausstellung über die 63-jährige Geschichte der Akademie untergebracht. Der Neubau stellt auch den Abschluss der rund vier Millionen Euro teuren Umbauarbeiten dar. Heute wird er feierlich eröffnet. Bei einem Tag der offenen Tür am 5. Juni zwischen 11 und 18 Uhr können sich dann Besucher die rundumerneuerte Akademie ansehen.

Seit Jahrzehnten versucht die Akademie mit ihren Veranstaltungen und Bildungsprogrammen einen kleinen Beitrag zur Einigung Europas zu leisten. Dies sei umso wichtiger, so Beck, weil man in einigen Ländern eine "aufkeimende Tendenz zur Rückkehr zu nationalen Positionen" beobachten könne. Großbritannien kehrt der EU den Rücken, europafeindliche Parteien wie der Front National in Frankreich oder die AfD in Deutschland haben Aufwind. Beck sieht diese Entwicklungen mit Sorge: "Europa als Union eigenständiger Staaten muss erhalten bleiben." Nur diese politische Formation, die fast 500 Millionen Menschen vertritt, sichere "Durchsetzungskraft und Einfluss auf das Geschehen auf unserem Planeten". Denn: "Alle Probleme sind längst nicht mehr national begrenzt und damit auch nicht national lösbar", sagt Beck. Dies gelte in vielen Bereichen, etwa beim Klimawandel und in der Weltwirtschaft.

Die Europäische Akademie Otzenhausen wird weiterhin für die Idee eines geeinten Europas eintreten. 320 Veranstaltungen verzeichnete die Akademie im Jahr 2016 und 17 000 Übernachtungen von Besuchern aus 30 Nationen. In diesem Jahr widmet sich die Bildungsstätte unter anderem dem Brexit, aber auch Veranstaltungen zu Nachhaltigkeit und den Maghreb-Staaten sind geplant.

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