Freibad-Retter werden „Saarlands Beste“

Neunkirchen · Neunkircher griffen zu Spaten und Schubkarren um das Freibad Heinitz zu retten. Ohne sie hätte es vielleicht schließen müssen. SZ-Leser wählten die Bürgerinitiative zu Saarlands bester Gruppe im Juni.

 Etwa 2250 Arbeitsstunden hat die Bürgerinitiative im Freibad Heinitz geleistet. Foto: Willi Hiegel

Etwa 2250 Arbeitsstunden hat die Bürgerinitiative im Freibad Heinitz geleistet. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Als vor zwei Jahren dem Freibad Heinitz das Aus wegen zu hoher Renovierungskosten und zu niedriger Besucherzahlen drohte, machten sich Bürger aus dem Neunkircher Stadtteil für dessen Erhalt stark. Nach Gesprächen mit dem Neunkircher Oberbürgermeister Jürgen Fried (SPD ) galt es, das Freibad mit verhältnismäßig wenig Geld wieder auf Vordermann zu bringen. Über acht Monate renovierte ein Helfer-Team der Bürgerinitiative (BI) "Rettet das Heinitzer Schwimmbad" das komplette Bad. Dieses herausragende Engagement honorierten jetzt 145 SZ-Leser mit der Wahl zu "Saarlands Bester"-Gruppe. Bei einem Treffen mit Heinitzer Vereinen im März 2013 konnte Oberbürgermeister Fried davon überzeugt werden, dass die Schließung des Bades für Heinitz einen Identitätsverlust bedeuten würde. So erlaubte die Stadtverwaltung Neunkirchen der im Mai 2013 ins Leben gerufenen Bürgerinitiative, mit den Renovierungsarbeiten loszulegen.

Von den ursprünglich veranschlagten Kosten in Höhe von 90 000 Euro musste die Stadt nur noch rund 30 000 Euro beisteuern. Die 85 freiwilligen Helfer aus Neunkirchen-Heinitz und Spiesen-Elversberg erneuerten unter anderem Wasser- und Duschleitungen, renovierten die Toilettenanlage, strichen und erneuerten Zäune, verlegten neue Verbundsteine rund um das Schwimmbecken, bauten einen barrierefreien Zugang zu selbigem sowie ein neues Eingangstor. Auch bemühten sich die freiwilligen Aktiven darum, Baufirmen aus Neunkirchen und Umgebung als Sponsoren zu gewinnen. So spendeten verschiedene Firmen nicht nur Baumaterial, sondern stellten auch kostenfrei ihre Maschinen, wie Bagger und Radlader zur Verfügung. Zudem wurde Geld von Banken aus der Region gespendet.

Unter den Helfern waren übrigens auch zehn Frauen aus Heinitz, die stets die Arbeiter mit Essen versorgten und ein Eisverkäufer aus Spiesen, der am Tag der Wiederöffnung des Bades unter anderem den Besuchern Eis spendierte und ein Sonnensegel für den Sandkasten im Freibad stiftete. Seit 17. Mai ist das Freibad wieder geöffnet. Je nach Wetterlage kann dort täglich von 10 bis 18 Uhr geschwommen werden. "Die Bürgerinitiative wird auch weiterhin nach Absprache mit Bürgermeister Jörg Aumann kleinere Reparaturarbeiten erledigen", erklärt der ehrenamtliche Bauleiter Hans-Otto Häfner. Je nachdem welche handwerkliche Kompetenz gefragt sei, rufe man Helfer an und versuche sie einzuspannen, sagt Häfner. Nach Ende der Badesaison plant die BI, einen Teil des Holzzaunes zu erneuern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort