Kramp-Karrenbauer triumphierend stark mit Saar-CDU

Saarbrücken · Überraschend deutlich liegt die CDU nach den Hochrechnungen bei der Landtagswahl im Saarland vorn. Laut ARD erreichte die Partei von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer 40,1 Prozent der Stimmen (ZDF: 40,3) und dürfte auch die künftige Regierung führen. Umfragen hatten der Saar-CDU in den Wochen vor dem Wahlsonntag zum Teil nur 35 Prozent attestiert. Im Vergleich zur Wahl 2012 konnte die Union sogar deutlich zulegen, damals hatte die CDU 35,2 Prozent. Herausforderin Anke Rehlinger landete mit der SPD dagegen nur auf 30,1 Prozent der Stimmen laut ARD (ZDF: 30,1). Das ist noch unter dem Wahlergebnis von 2012 mit 30,6 Prozent. Damals war Heiko Maas, der heutige Bundesjustizminister, noch Spitzenkandidat. Die Linke von Oskar Lafontaine schaffte der ersten Hochrechnung nach 13 Prozent (ARD/ZDF: 12,6 Prozent); büßte drei Prozent im Vergleich zur Landtagswahl 2012 ein. Die AfD dürfte beim ersten Anlauf den Sprung ins Hohe Haus am Saarufer geschafft haben: Laut ARD-Prognose erreichte die Rechten 6,1 Prozent (ZDF: 5,9), allerdings merklich weniger als erwartet. Die Grünen dagegen schaffen den Einzug nicht mehr; nur 4,1 Prozent sind es laut ARD (ZDF: 4,1). Der umstrittene Parteichef Hubert Ulrich und eine zu intellektuelle Plakat-Kampagne dürften Ursachen dafür sein. Die Saar-Liberalen, die vor fünf Jahren mit katastrophalen 1,2 Prozent der Stimmen aus dem Landtag flogen als Quittung für ihre desaströse Arbeit in der Jamaika-Koalition, schafften den Wiedereinzug ins Landesparlament nicht. Die FDP mit Spitzenmann Oliver Luksic bekommt laut ARD-Hochrechnung nur 3,2 Prozent (ZDF: 3,3). Auch die Piraten, die vor fünf Jahren 7,4 Prozent hatten, sind mit 0,7 Prozent (ARD) im neuen Landtag nicht mehr vertreten. Nach derzeitigem Stand spricht alles für eine Fortsetzung der großen Koalition unter Kramp-Karrenbauer. Die CDU käme der Hochrechnung nach auf 23 der 51 Landtagssitze, die SPD auf 18, die Linke auf 7 Sitze. Für Rot-Rot reicht das demnach nicht. Annegret Kramp-Karrenbauer hat es wohl geschafft, ihren Amtsbonus geltend zu machen. Zudem hatte sie ihr politisches Schicksal mit dem Ausgang der Wahl verknüpft, was die Wähler heute offenbar honorierten. Der so genannte Schulz-Effekt hingegen, die Ernennung von Martin Schulz zum SPD-Kanzlerkandidaten, zahlte wohl nicht merklich auf das Konto der Saar-Sozialdemokraten ein. Erste Reaktionen der Parteien:



Überraschend deutlich liegt die CDU nach den Hochrechnungen bei der Landtagswahl im Saarland vorn. Laut ARD erreichte die Partei von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer 40,1 Prozent der Stimmen (ZDF: 40,3) und dürfte auch die künftige Regierung führen. Umfragen hatten der Saar-CDU in den Wochen vor dem Wahlsonntag zum Teil nur 35 Prozent attestiert. Im Vergleich zur Wahl 2012 konnte die Union sogar deutlich zulegen, damals hatte die CDU 35,2 Prozent.

Herausforderin Anke Rehlinger landete mit der SPD dagegen nur auf 30,1 Prozent der Stimmen laut ARD (ZDF: 30,1). Das ist noch unter dem Wahlergebnis von 2012 mit 30,6 Prozent. Damals war Heiko Maas, der heutige Bundesjustizminister, noch Spitzenkandidat.

Die Linke von Oskar Lafontaine schaffte der ersten Hochrechnung nach 13 Prozent (ARD/ZDF: 12,6 Prozent); büßte drei Prozent im Vergleich zur Landtagswahl 2012 ein.

Die AfD dürfte beim ersten Anlauf den Sprung ins Hohe Haus am Saarufer geschafft haben: Laut ARD-Prognose erreichte die Rechten 6,1 Prozent (ZDF: 5,9), allerdings merklich weniger als erwartet.
Die Grünen dagegen schaffen den Einzug nicht mehr; nur 4,1 Prozent sind es laut ARD (ZDF: 4,1). Der umstrittene Parteichef Hubert Ulrich und eine zu intellektuelle Plakat-Kampagne dürften Ursachen dafür sein.
Die Saar-Liberalen, die vor fünf Jahren mit katastrophalen 1,2 Prozent der Stimmen aus dem Landtag flogen als Quittung für ihre desaströse Arbeit in der Jamaika-Koalition, schafften den Wiedereinzug ins Landesparlament nicht. Die FDP mit Spitzenmann Oliver Luksic bekommt laut ARD-Hochrechnung nur 3,2 Prozent (ZDF: 3,3). Auch die Piraten, die vor fünf Jahren 7,4 Prozent hatten, sind mit 0,7 Prozent (ARD) im neuen Landtag nicht mehr vertreten.

Nach derzeitigem Stand spricht alles für eine Fortsetzung der großen Koalition unter Kramp-Karrenbauer. Die CDU käme der Hochrechnung nach auf 23 der 51 Landtagssitze, die SPD auf 18, die Linke auf 7 Sitze. Für Rot-Rot reicht das demnach nicht.

Annegret Kramp-Karrenbauer hat es wohl geschafft, ihren Amtsbonus geltend zu machen. Zudem hatte sie ihr politisches Schicksal mit dem Ausgang der Wahl verknüpft, was die Wähler heute offenbar honorierten.

Der so genannte Schulz-Effekt hingegen, die Ernennung von Martin Schulz zum SPD-Kanzlerkandidaten, zahlte wohl nicht merklich auf das Konto der Saar-Sozialdemokraten ein.

Erste Reaktionen der Parteien:


Heinz Bierbaum von der Linken: "Es ist ein gutes Ergebnis für die Linke." Die leichten Verluste führt er auf den Schulz-Effekt zurück: "Wir haben den Schulz-Effekt bezahlen müssen." Er zeigte sich überrascht, wie stark die CDU abgeschnitten hat. Zur AfD sagt Bierbaum: "Ich bin erfreut, dass die AfD entzaubert wurde. Sie hat ihren Zenith eindeutig überschritten. " und Birgit Huonker von der Linken sagt: "Trotz des Schulz-Hypes und der AfD haben wir es geschafft, einigermaßen stabil zu bleiben und wir liegen immer noch über dem Bundesdurchschnitt."

FDP-Landeschef und Spitzenkandidat Oliver Luksic: "Heute hatten wir eine Direktwahl der Ministerpräsidentin. Dabei sind wir ein Stück weit untergegangen."

Georg Maringer (CDU), Ortsvorsteher in Hülzweiler: "Das ist der Annegret-Effekt"

Kurioses: Zu den ganz besonderen CDU-Wahlsiegern zählt auch Innenminister Klaus Bouillon, der mit Staatskanzlei-Chef Jürgen Lennartz (CDU) gewettet hatte, dass die CDU über 40 Prozent kommt. Bouillon darf sich jetzt über drei Kisten Champagner freuen.

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