Kampf gegen den Krebs

Homburg. Artem Tschurikov aus Kasachstan leidet an Lymphdrüsenkrebs, genauer gesagt: Morbus Hodgkin, und benötigt weiterhin dringend Hilfe. Eine Behandlung, die Heilung verspricht, ist in seiner Heimat nicht möglich. Der 1983 in Semipalatinsk geborene Artem Tschurikov aus Kasachstan, der am 20. November seinen 28

 Der an Lymphdrüsenkrebs erkrankte 27-jährige Artem Tschurikov, hier mit der behandelnden Stationsärztin Alla Rjchkava, hat den Mut noch nicht verloren. Foto: Bernhard Reichhart

Der an Lymphdrüsenkrebs erkrankte 27-jährige Artem Tschurikov, hier mit der behandelnden Stationsärztin Alla Rjchkava, hat den Mut noch nicht verloren. Foto: Bernhard Reichhart

Homburg. Artem Tschurikov aus Kasachstan leidet an Lymphdrüsenkrebs, genauer gesagt: Morbus Hodgkin, und benötigt weiterhin dringend Hilfe. Eine Behandlung, die Heilung verspricht, ist in seiner Heimat nicht möglich. Der 1983 in Semipalatinsk geborene Artem Tschurikov aus Kasachstan, der am 20. November seinen 28. Geburtstag feiern kann, lebt in einer Gegend, die als ehemaliges Atomwaffentestgelände seit annähernd 44 Jahren bis heute traurige Geschichte schreibt. Durch die fast 500 Tests war es dort zu einer erheblichen Strahlenbelastung gekommen. Noch heute, über 20 Jahre nach der letzten Sprengung, hat die Strahlung einen Wert, der annähernd 400 Mal höher ist als der empfohlene Maximalwert."Dies wird als mögliche Ursache für Artem Tschurikovs Erkrankung genannt", betonte seine seit 17 Jahren im Saarland lebende Schwester Ljubow Delislav. In Kasachstan habe ihr Bruder kaum eine Überlebenschance, betonte die im Sulzbacher Knappschaftskrankenhaus arbeitende Krankenschwester. Aus diesem Grund hat sie ihren kranken Bruder ins Saarland geholt, um ihm am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg die lebensnotwendige Behandlung und die entsprechenden Medikamente zu ermöglichen. Die Uniklinik hat sich mit der Krankheit des Kasachen befasst und einen Erfolg versprechenden Behandlungsplan erstellt. Die Behandlung von Lymphdrüsenkrebs mit einer geplanten Knochenmarktransplantation ist sehr teuer und kostet über 40 000 Euro, welche die Familie nicht alleine aufbringen kann. Daher hat sich Ljubow Delislav an die Saarbrücker Zeitung gewandt und zu Spenden aufgerufen.

"Wir haben schon mehrere Spenden bekommen, doch es fehlt immer noch Geld", erklärte sie bei einem Gespräch mit ihrem Bruder im Gebäude der Inneren Medizin am Homburger Uniklinikum. Froh sind die Geschwister auch über die tatkräftige Unterstützung der Initiative "Hilfe für Einzelschicksale international", die sich unter Federführung des Vorsitzenden Dr. Mohammed Ghodstinat sehr für das Schicksal von Artem Tschurikov interessiert. Artem Tschurikov ist mit 27 Jahren bereits Rentner. Er arbeitete von 2005 an als Jurist in einem Sicherheitsunternehmen, bis 2008 als Beamter im Vermessungs- und Katasteramt. 2009 wandte er sich wegen Schwächeanfällen, Gewichtsverlust bis zu 20 Kilogramm in nur drei Monaten, Vergrößerung der Lymphknoten im Hals- und Leistenbereich sowie Fieber an die Ärzte.

Sie führten eine Biopsie der Lymphknoten durch und diagnostizierten anschließend Lymphogranulomatose im zweiten Stadium. Insgesamt sechs Mal musste er sich einer Chemotherapie und zweimal einer Bestrahlung unterziehen. Doch es habe keine wesentlichen Verbesserungen bezüglich seines gesundheitlichen Zustandes gegeben, erläuterte seine Schwester Ljubow Delislav. Am Uniklinikum in Homburg fühlt sich Artem Tschurikov, der etwas Deutsch spricht, sehr gut aufgehoben. Die erste Chemotherapie hat er bereits hinter sich. Die Zeit im Krankenzimmer verbringt er mit Lesen. Der 27-jährige Kasache ist verheiratet und hat eine dreijährige Tochter namens Tanja, die mit ihrer Mutter Katharina in Kasachstan geblieben ist. Ihm falle vor allem die Trennung von der Familie sehr schwer, erklärte der junge Vater. Einziger Kontakt zu ihnen sei mit Skype über seinen Laptop, fügte der Jurist hinzu. "Wir haben schon mehrere Spenden bekommen, doch es fehlt immer noch Geld."

Ljubow Delislav

Auf einen Blick

Die Kosten für die Behandlung des an Lymphdrüsenkrebs erkrankten 27-jährigen Artem Tschurikov belaufen sich auf über 40 000 Euro. Die Initiative "Hilfe für Einzelschicksale international" möchte ihm helfen und hofft auf Spenden. Spenden sind möglich auf das Konto 2 24 50 77 72 (Bankleitzahl: 59 33 01 10) bei der Kreissparkasse Saarlouis, Stichwort: "Artem". Weitere Informationen bei Dr. Mohammed Ghodstinat unter Telefon (0 68 31) 70 14 20 sowie bei Ljubow Delislav unter Telefon (06 81) 7 30 00 90. re

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