Homburg ist bis zum Sonntag ein Zentrum der Justiz

Homburg. Gestern Abend begannen zum 30. Mal die sogenannten Homburger Tage, eine der bedeutendsten juristischen Veranstaltungen in Deutschland, an der Richter des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe sowie der Instanzgerichte, Staatsanwälte, führende Versicherungsjuristen sowie spezialisierte Anwälte aus ganz Deutschland teilnehmen

Homburg. Gestern Abend begannen zum 30. Mal die sogenannten Homburger Tage, eine der bedeutendsten juristischen Veranstaltungen in Deutschland, an der Richter des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe sowie der Instanzgerichte, Staatsanwälte, führende Versicherungsjuristen sowie spezialisierte Anwälte aus ganz Deutschland teilnehmen. Nachdem gestern Abend sich alle Teilnehmer in lockerer Runde in den Kanzleiräumen des Gastgebers, Justizrat Hans-Jürgen Gebhardt, in der Eisenbahnstraße begrüßt hatten, geht es heute ab 9.30 Uhr mit der Arbeit los, "denn wir sind ja hier auf eine Fachtagung, nicht in einer Freizeitveranstaltung", sagte Hans-Jürgen Gebhardt gegenüber unserer Zeitung. Das kleine Jubiläum "30 Jahre Homburger Tage" veranlasste uns, den erfahrenen Verkehrsanwalt zu fragen, was sich seit dem Gründungsjahr 1980 verändert habe. Er sei damals, als junger Anwalt, nie auf die Idee gekommen, diese Veranstaltung "Homburger Tage" zu nennen, betont Gebhardt, "das hätte ich gar nicht gewagt. Die Idee einer Fachtagung von Verkehrs-Spezialisten stammte vom damaligen Richter am Bundesgerichtshof, Richard Spiegel, der mich aus irgendeinem Grund gut leiden konnte und förderte", so Gebhardt. So sei diese Veranstaltung überhaupt zustande gekommen. Auch sei es damals kaum Sitte gewesen, "dass die Richter vom Bundesgerichtshof zu Tagungen und Informationsveranstaltungen herumreisten", erinnert sich Gebhardt. Das habe sich heute natürlich geändert. Bis heute erachteten die BGH-Richter die Homburger Veranstaltung als wichtig, "jedes Jahr haben wir hochkarätige Gäste hier, es dürfte die am besten besetzte juristische Fachtagung zu diesem Thema in Deutschland sein", erklärt Gebhardt. Begonnen haben die Homburger Tage im "alten Siebenpfeiffer-Haus mit 30 Teilnehmern". Inzwischen sind es insgesamt zwischen 250 und 300 Gäste, die nach Homburg kommen, wovon allein 170 an den Vorträgen teilnehmen, die andere Hälfte sind Begleiter und Begleiterinnen. Da die Veranstaltung eine Institution ist, zu der alle gerne wiederkommen, werden die Hotelzimmer meistens schon im Vorjahr gebucht. Allerdings teilt hier Justizrat Gebhardt die gleiche Einschätzung wie viele Uniprofessoren, die einen Kongress abhalten: "Es gibt in Homburg nicht genügend Zimmer. Außerdem ist die Zug-Anbindung ein Trauerspiel." Und damit wäre man auch schon beim Unterschied zur ersten Homburger Tagung: Vor 30 Jahren hat das niemanden gestört; doch andernorts ist die Mobilität fortgeschritten, während Homburg von der Bahn als ICE-Haltepunkt abgehängt wurde. Manchmal, seufzt Gebhardt, könne man schon verzweifeln, wenn man sich auf einem größeren Parkett bewegen wolle und dann feststellen müsse, dass man auch in einer Universitätsstadt an enge Grenzen stoße. maa

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