Extrem-Läufer plant schon nächsten Wettkampf

Eppelborn · Ein kleiner Muskelkater ist alles, was Martin Schedler nach seinem 128-Kilometer-Lauf am Körper spürte. Er trainiert schon wieder.

Nur ein paar Tage nach seinem Extrem-Lauf war für Martin Schedler schon wieder Training angesagt. Der Diplom-Verwaltungswirt bereitet sich auf seinen nächsten Wettkampf vor, im Mai geht's nach La Palma. Dabei hätte Schedler jetzt eigentlich eine richtig lange Erholungspause verdient. 128 Kilometer ist er vor gut einer Woche am Stück gelaufen, knapp 14 Stunden lang, vom tiefsten Punkt des Saarlandes in Perl bis zum Erbeskopf, dem höchsten Berg in Rheinland-Pfalz.

Trotz der enormen Distanz blieb Schedler von Blasen, Krämpfen und Verletzungen verschont. Nur ein kleiner Muskelkater habe ihn zwei Tage lang geplagt.

"Was als kleines Projekt begann, hat eine Dynamik erreicht, die mich beeindruckt", sagt er. "Ich wollte meine Heimatverbundenheit ausdrücken und Wege zeigen, die einfach schön sind." 4000 Höhenmeter überwand er. "Eine Woche vor dem Start habe ich die Strecke noch mal überarbeitet", erklärt Schedler und fügt hinzu: "Die Realität ist dann doch meist noch ein wenig länger."

Ihm schwirren noch viele Bilder von der Tour im Kopf herum. "Die erste Nacht konnte ich kaum schlafen. So viele Menschen haben mich entlang der Strecke angefeuert, sind teilweise mit mir gelaufen. So etwas habe ich in der Form noch nicht erlebt. Oft hatte ich Gänsehaut und Tränen in den Augen."

Dabei ist Schedler wettkampferfahren. Bei der Ultratrail-WM (Langstreckenlauf abseits asphaltierter Straßen) in Portugal sicherte sich der Eppelborner im vergangenen Jahr Bronze. Dass ihn Menschen abseits eines Wettkampfs anfeuerten, hat bei ihm viele Emotionen ausgelöst. "Ich habe mit so vielen Leuten, die nur wegen mir kommen, einfach nicht gerechnet. Sie haben mich zur Höchstleistung getrieben. Wir haben ein richtiges Lauffest gefeiert", so der Sportler.

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