Die Honigmacher aus Merchweiler

Merchweiler. Der Bienenzuchtverein Merchweiler blickt auf eine 100-jährige Geschichte zurück. Gegründet wurde der Verein im ehemaligen Gasthaus "Robine" (heute: Römerhof). Dem Verein gehörten damals 13 Mitglieder an, hauptsächlich Beamte und Lehrer. Das Jubiläum wurde jetzt nur im kleinen Rahmen gefeiert

Merchweiler. Der Bienenzuchtverein Merchweiler blickt auf eine 100-jährige Geschichte zurück. Gegründet wurde der Verein im ehemaligen Gasthaus "Robine" (heute: Römerhof). Dem Verein gehörten damals 13 Mitglieder an, hauptsächlich Beamte und Lehrer. Das Jubiläum wurde jetzt nur im kleinen Rahmen gefeiert. "Wir sind mit acht Mitgliedern einer der kleinsten Vereine und können kein großes Fest stemmen", sagte der Vorsitzende Helmut Pelka. Ein großes Problem des Vereins seien die Altersstruktur und der fehlende Nachwuchs. "Ich werde mit meinen 63 Jahren manchmal die Jugendabteilung des Vereins genannt", scherzte er. Die wenigen Mitglieder sind dennoch sehr rührig und bemüht, die Bevölkerung über ihr Hobby zu informieren und auf die Imker als aktive Natur- und Umweltschützer aufmerksam zu machen.So beteiligt sich der Bienenzuchtverein beim Kelterfest des Obst- und Gartenbauvereins mit einem Informations- und Verkaufsstand. "Dadurch wurde in der Bevölkerung wieder bekannt, dass man Honig und Honigprodukte auch beim Imker kaufen kann", erzählte Pelka. Jedes Jahr lädt der Verein die Kinder der Grundschule und des Kindergartens St. Josef zum Honigschleudern, zur Honigverkostung und zum Herstellen von Honigkerzen ein. "Die Kinder sind bei diesen Veranstaltungen mit großem Interesse und mit Begeisterung dabei", freuen sich die Imker.

Die Mitglieder des Vereins haben sich die Bienen- und Königinnenzucht zur Aufgabe gemacht sowie die Erhaltung von Hecken, Sträuchern, Bäumen und Blumen als unentbehrliche Bienentracht. Das Jubiläumsjahr hat dem Verein allerdings kein Glück gebracht. Zunächst waren im Frühjahr 70 Prozent der Bienenvölker durch die Varroamilbe und andere Umweltschäden verendet. Die ungünstige Witterung im Frühjahr und Sommer wirkte sich ebenfalls negativ auf die Entwicklung der Bienenvölker aus. Durch großzügige Spenden der Jagdgenossenschaft Merchweiler, der Merchtal-Stiftung und eigenes finanzielles Engagement frischten die Imker ihren Bienenbestand wieder auf. "Insbesondere unserem Experten für Bienen- und Königinnenzucht, Peter Schumacher, ist es zu verdanken, dass die Imker des Vereins zur Zeit wieder über 50 Bienenvölker bewirtschaften", so Pelka.

So langsam steigen die Imker jetzt auf den Winterbetrieb um. Die Zeit der Ruhe nutzen sie, um neue Waben herzustellen und Bienenkästen zu bauen. Der Winter dient aber auch der Vermarktung der selbst gewonnenen Honig- und Bienenprodukte.

Eine lieb gewonnene Tradition ist der Stammtisch, der alle vier Wochen bei einem der Imker zu Hause stattfindet und das schon seit 20 Jahren. Serviert wird bei dieser Gelegenheit ein Bergmannsfrühstück. Das gemeinsame Treffen nutzen die Imker aber auch, um sich über aktuelle Bienenprobleme zu unterhalten, verbunden mit einer Standbegehung und Aussprache.

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