Zu wenig Saarland im Zweiten? Politiker bitten ZDF in den Landtag

Saarbrücken · Das Zweite Deutsche Fernsehen wird mit dem Umfang seiner Berichterstattung aus dem Saarland und seiner Sendungen aus der Region dem gesetzlichen Auftrag nach Ansicht der großen Koalition nicht gerecht. So gebe es „fast keine Produktionen im Bereich Fiktion (Spielfilm/Fernsehfilm/Reihe/Fernsehserie) im Saarland, heißt es in einem Antrag von CDU- und SPD-Fraktion für die Landtagsdebatte am nächsten Mittwoch.



Die im Saarland produzierten Programmanteile des ZDF bewegten sich im Promillebereich und damit weit unter dem saarländischen Anteil am Aufkommen der Rundfunkgebühr, das zwischen 2003 und 2012 insgesamt 220 Millionen Euro betragen habe, so die große Koalition. Sie moniert außerdem, dass im Saarland - im Gegensatz zu den Filmfördereinrichtungen fast aller anderen Bundesländer - keine Institution Mittel des ZDF für die Filmförderung erhalte.

Die große Koalition will das ZDF per Landtagsbeschluss daher bitten, im Parlamentsausschuss für Bildung, Kultur und Medien unter anderem darzulegen, wie es die gesetzlichen Vorgaben einer angemessenen Verteilung der ZDF-Produktionen auf die Bundesländer künftig einhalten will und die Vorgabe aus dem ZDF-Staatsvertrag befolgen will, "ein umfassendes Bild der deutschen Wirklichkeit" zu vermitteln.

Das ZDF hatte den Vorwurf, es berücksichtige das Saarland in seinem Programm zu wenig, bereits im Januar auf SZ-Anfrage zurückgewiesen. Das ZDF sei bewusst als nationaler öffentlich-rechtlicher Sender konzipiert worden, weshalb sein Programmauftrag schwerpunktmäßig im nationalen und internationalen Bereich liege, hieß es damals.

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