Auf Wiedersehen - in VölklingenNeunkircher Kinosessel nun in Sulzbach

Sulzbach/Neunkirchen. Totgesagte leben länger. Aber nicht ewig. Schon mehrfach stand das Corona Kino in Neunkirchen auf der Kippe, diesmal fiel es endgültig. Am späten Mittwochabend gaben exakt 51 zahlende Besucher der über hundertjährigen Dame die letzte Ehre

 Die letzten Besucher des Corona durften die Kinosessel mitnehmen. Luigi Comito aus Sulzbach bediente sich. Foto: Willi Hiegel

Die letzten Besucher des Corona durften die Kinosessel mitnehmen. Luigi Comito aus Sulzbach bediente sich. Foto: Willi Hiegel

Sulzbach/Neunkirchen. Totgesagte leben länger. Aber nicht ewig. Schon mehrfach stand das Corona Kino in Neunkirchen auf der Kippe, diesmal fiel es endgültig. Am späten Mittwochabend gaben exakt 51 zahlende Besucher der über hundertjährigen Dame die letzte Ehre.

Die letzten abgespulten Filmmeter gehörten zu "Sex and the City", einer Komödie um vier modeverrückte New Yorkerinnen. "Was gezeigt wird, war uns egal", meinte Bernd Schneider. "Hauptsache letzte Vorstellung." "Wir hätten uns auch einen Horrorfilm rein gezogen und die Augen zugehalten", ergänzte Begleiterin Karin Lieblang. Schneider, Cineast mit Ambitionen, ein eigenes Kino aufzumachen, schaut sich Filme prinzipiell nur in alten Kinos an. Das extra aus Wadern hergepilgerte Duo griff beherzt bei Sekt und kalten Häppchen zu, die Chefin Irene Holbach zur (Trauer)Feier des Tages aufgefahren hatte. Seit 1973 betrieb sie das Lichtspielhaus, für das es nach einem Eigentümerwechsel des Gebäudes keinen Pachtvertrag mehr gibt.

Luigi Comito aus Sulzbach beschäftigte die Frage, ob vier hellblaue Polstersessel in einen Pkw reinpassen. Der Italiener schraubte mit Vanessa Koch und einer Handvoll weiterer Freaks nach der Vorstellung Kinositze aus. "Die kommen in die Küche oder ins Musikzimmer", verriet der Sulzbacher. "Klassischen alten Kinos" gibt der 25-Jährige stets den Vorzug vor modernen Multiplexen. Die Gründe sind rein pragmatischer Natur: "Dort ist der Eintritt günstiger und weniger los." nig

"Kino ist mein Leben."

Ex-Corona- und zukünftige Residenz-Inhaberin Irene Holbach

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