Uni-Pläne für Theologie haben kaum Chancen

Saarbrücken · Uni-Präsident Volker Linneweber will, dass die Kirchen künftig die Ausbildung von Religionslehrern an der Saar-Uni bezahlen sollen. Doch das ist wegen Verträgen des Landes mit den Kirchen aus dem Jahr 1985 gar nicht möglich.

Die Sparpläne von Uni-Präsident Volker Linneweber für die Fächer Katholische und Evangelische Theologie stehen auf wackligen Füßen. Linneweber hatte die Idee entwickelt, beide Fächer künftig nicht mehr aus Steuergeldern (zusammen knapp eine Million Euro pro Jahr) zu finanzieren, sondern die Kirchen selbst dafür zahlen zu lassen. Der stellvertretende Leiter der Abteilung Bildung im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche im Rheinland, Landeskirchenrat Eckhard Langner, bezeichnete Linnewebers Vorschlag als nicht sachgerecht: Die Evangelische und die Katholische Theologie seien keine kirchlichen Einrichtungen an der Universität, sondern Fachrichtungen der Uni. Sie bildeten Religionslehrer für ein ordentliches Schulfach aus. "Dafür ist der Staat zuständig; das ist ja auch vertraglich mit dem Land geregelt", so Langner.

Das Land hatte den Kirchen 1985 in Verträgen die Existenz der Theologie-Fächer an der Uni garantiert, samt einer Mindestausstattung mit Professuren. Eine Kündigung der Verträge ist ohne Weiteres nicht möglich, wohl aber einvernehmliche Anpassungen.

Ein Sprecher des Bistums Trier sagte, das Katholische Büro Saarland und die Landesregierung führten derzeit Gespräche in der Angelegenheit. Der Leiter des Katholischen Büros, Prälat Peter Prassel, weist in der Diskussion um Linnewebers Vorstoß darauf hin, dass Verhandlungen in der Sache nur von den Vertragspartnern, also der Landesregierung und dem Heiligen Stuhl, geführt werden könnten. Im Übrigen habe man über Jahrzehnte bereits einen großen Sparbeitrag geleistet: Von den vereinbarten vier Professuren sei eine nicht besetzt worden; zudem seien mehrere der verbleibenden Professuren jahrelang unbesetzt geblieben.

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