Und immer wieder singt der ganze Saal mit

Wehrden · Dietmar Veauthier, genannt Didi, präsentierte in Wehrden eine Hommage an den unvergessenen Udo Jürgens

 Unterwegs im Dienst eines großen Vermächtnisses: Udo-Jürgens-Interpret Didi am Flügel der Wehrdener Kulturhalle. Foto: Seeber

Unterwegs im Dienst eines großen Vermächtnisses: Udo-Jürgens-Interpret Didi am Flügel der Wehrdener Kulturhalle. Foto: Seeber

Foto: Seeber

Aber bitte mit Sahne, gern mit Zuschlag, bis zum Bademantelfinale. Ein ums andere Mal singt der ganze Saal mit. Dietmar Veauthier, kurz Didi, traute sich am Samstagabend in der Wehrdener Kulturhalle an zwei Stunden Udo Jürgens heran. Ein ehrenwerter Versuch, mit Licht und Schatten; gut 200 Besucher kamen.

"Der Monn macht sei Sach gudd", befindet Doris Kopp. Lob, in dem Kritik mitschwingt, denn: "Udo issa awwa nidd", fügt sie an. Beate ("der Vorname muss reichen") wirkt euphorischer: "Recht authentisch, klasse Stimme, tolle Mimik."

Nicht jeder teilt diese Meinung, hört man sich in der Pause um. "Bisschen flügellahm, liegt wohl am Playback", urteilt Karl Heinz Speicher. "Habe mir von dem Abend mehr versprochen", meint seine Begleiterin. Ungeachtet der Kritik: Nicht nur beim "Griechischen Wein", bei "Ich war noch niemals in New York", bei "Paris einfach nur so zum Spaß" oder beim Aktion-Sorgenkind-Song "Zeig mir den Platz an der Sonne", sondern auch bei unbekannteren Songs intoniert das Publikum, unaufgefordert, wie aus einem Mund den Refrain - das zeigt, wie sehr die Menschen an den Chansons des 2014 verstorbenen Udo Jürgens hängen.

Didi nähert sich diesem großen Vermächtnis respektvoll, in Mimik und Gestik, Stimme und mit viel persönlicher Sachkenntnis, die er in Form von Anekdötchen zum besten gibt. Die Lichtshow wirkt ausgeklügelt, passend zur Musik, die halt vom Band kommt (mit Liveband wäre der Auftritt wohl etwas teurer geworden als die 18 Euro an der Abendkasse).

Und zum großen Finale bilden alle Besucher einen riesigen Stehkreis mit bunten Neonstäbchen in der Hand, winken, tanzen im Stehen, jubeln, halten sich an der Taille und singen noch einmal aus vollen Kehlen im Potpourri "Aber bitte mit Sahne", "Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an", "In diesem ehrenwerten Haus" und "Siebzehn Jahr, blondes Haar, so stand sie vor mir." Ein nostalgischer Abend mit hohem Erinnerungswert endet dank Udo - hier Didi - , wie er begonnen hat, mit "Griechischem Wein".

In der kommenden Woche, am Samstag, 25. März, 20 Uhr, präsentiert die Völklinger Kulturmeile in der Wehrdener Kulturhalle ein weiteres Revival: Dann setzt der Kabarettist Hans-Joachim Heist die Heinz-Erhardt-Brille auf.www.voelklinger-kulturmeile.de

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