Profi-Spieler, Bundesliga – das ist sein Traum

Wehrden · Maxim Chaplygin hat bei seinem Einstand beim TTC Wehrden in vier Spielen vier Siege gefeiert. Seine Bilanz: 12:0 Sätze. Der 18-jährige Russe lobt seinen neuen Club: „Ich habe mich direkt wie ein Teil der Mannschaft gefühlt.“

 Der 18 Jahre alte russische Junioren-Nationalspieler Maxim Chaplygin ist die neue Nummer eins des TTC Wehrden. Foto: Chaplygin

Der 18 Jahre alte russische Junioren-Nationalspieler Maxim Chaplygin ist die neue Nummer eins des TTC Wehrden. Foto: Chaplygin

Foto: Chaplygin

Zweifel gab es. Würde Tischtennis-Regionalligist TTC Wehrden den Abgang seines Topspielers kompensieren können? Alexander Fischer, der in der vergangenen Saison die beste Einzelbilanz der TTC-Spieler aufwies, wechselte zum luxemburgischen Meister DT Dudelange. Vor dem ersten Heimspiel der neuen Saison an diesem Samstag um 18 Uhr in der Sporthalle an der Bergstraße gegen den SV Kornwestheim hat Maxim Chaplygin die Zweifel fast schon zerstreut. Der 18-jährige Russe stand am vergangenen Wochenende für die Wehrdener in den Spielen bei FT Freiburg (8:8) und der TSG Heilbronn (9:2) erstmals an der Platte. Seine Einzelbilanz: vier Spiele, vier Siege, 12:0 Sätze.

"Klar freue ich mich darüber, aber das war hoffentlich erst der Anfang", sagt Chaplygin zu seiner Leistung. Der russische Junioren-Nationalspieler hat bereits eine Menge Erfahrung und Titel vorzuweisen. Moskauer Stadtmeister, Bronze bei der Jugend-EM im Einzel, Silber mit der Mannschaft - nur einige der Erfolge des Moskauers. Dabei hat er erst mit acht oder neun Jahren mit dem Tischtennis begonnen. Genau weiß er es nicht mehr, erzählt Chaplygin. Nur dass sein Vater ihm irgendwann einen Schläger in die Hand gedrückt und er sich sofort in den Sport verliebt habe.

Sein Trainer Andrey Bondarev hat ihn vor der Saison an den TTC Wehrden vermittelt. Auch weil die Bedingungen im Saarland für den Blondschopf prima sind. Zweimal am Tag trainiert Chaplygin an der Sportschule in Saarbrücken unter anderem mit den Bundesliga-Profis Bojan Tokic, Tiago Apolonia und Patrick Franziska vom 1. FC Saarbrücken . "Profi-Spieler, Bundesliga - das ist mein Traum, und dafür werde ich alles tun", sagt Chaplygin. Für den Traum nimmt er Entbehrungen in Kauf.

Wenn Chaplygin im Saarland ist, wohnt er in der Saarbrücker Jugendherberge. "Kaltes und warmes Wasser, ein bequemes Bett, mehr brauche ich nicht. Ich bin nicht hier, um zu entspannen, sondern um zu arbeiten", sagt er. Seine professionelle Auffassung spiegelt sich in seinem Tischtennis-Spiel wider. "Egal wie es steht, er nimmt jeden Ball extrem ernst. Er ist immer konzentriert", sagt TTC-Vorstand Karlheinz Becker. Distanziert oder verschlossen ist der 18-Jährige aber nicht. "Er ist alles, nur kein Fremdkörper. Er hat sich sofort in die Mannschaft eingebracht", sagt Becker. Chaplygin erzählt vom ersten Treffen mit den TTC-Spielern Ludvik Persolja, Arnoldas Domeika, Michael Schwarz, Fabian Freytag und Lukas Kurfner: "Ich habe eine Stunde mit ihnen verbracht und mich direkt wie ein Teil der Mannschaft gefühlt." Zweifel, ein würdiger Nachfolger von Fischer zu sein, waren da schon fast zerstreut.

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