Anwohner scheitern bei Bintz

Wehrden · Am 2. November sollen die Kanalbauarbeiten in der Pfarrwiesstraße in Wehrden beginnen. Die rund 150 Bewohner befürchten nun, längere Zeit von der Außenwelt abgeschnitten zu werden. Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU) hat die Einladung zu einer Bürgerversammlung ausgeschlagen.

 Die Wehrdener Pfarrwiesstraße, eine lange, teilweise steile Sackgasse, soll ab 2. November saniert werden. Für die Anwohner wird das eine schwierige Zeit, und nun hat die Stadtverwaltung auch noch eine Vollsperrung zum Auftakt angekündigt. Archivfoto: Jenal

Die Wehrdener Pfarrwiesstraße, eine lange, teilweise steile Sackgasse, soll ab 2. November saniert werden. Für die Anwohner wird das eine schwierige Zeit, und nun hat die Stadtverwaltung auch noch eine Vollsperrung zum Auftakt angekündigt. Archivfoto: Jenal

69 Hauseigentümer gibt es in der Pfarrwiesstraße in Wehrden . Sie wissen schon seit langem, dass ihre Straße grundsaniert werden soll. Doch kurz vor dem Wochenende fanden sie überraschend ein Schreiben der Stadt in ihren Briefkästen. Darin heißt es, mit der Baumaßnahme zur Kanalerneuerung und dem Ausbau der Gehwege solle am 2. November begonnen werden. Im ersten Teilabschnitt werde der neue Kanal von der Burötherstraße bis zum Haus Nr. 12 verlegt. Da sich der Kanal überwiegend in der Straßenmitte befinde und es sich um eine Sackgasse handele, könnten die Bauarbeiten nur im Rahmen einer Vollsperrung erledigt werden. Wenn dann der neue Kanal fertig sei, würden die Fahrbahn instandgesetzt und die Gehwege ausgebaut - "jedoch jeweils nur halbseitig, so dass der Anliegerverkehr gewährleistet" sei. Der Verfasser aus dem Rathaus setzte hinzu: "Für die Durchführung der gesamten Baumaßnahme sind voraussichtlich zehn Monate vorgesehen."

Bürger sehen Alternativen

Dem folgte bereits am Freitag um die Mittagszeit eine erste Mail von zwei Anliegern an den Sachbearbeiter im Rathaus. "Trotz der einschlägigen Aussagen in zwei Bürgerversammlungen plant die Stadt die Vollsperrung einer Sackgasse und nimmt es in Kauf, dass zirka. 150 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten werden. Das kann doch nicht wirklich wahr sein??", schrieben Susanne Detemple und Hans Erkens. "Warum kann man keine alternative Befahrung am Ende der Straße durch den Wald Richtung Geislautern provisorisch einrichten?" In der jüngsten Bürgerversammlung sei auch eine Umfahrung über den Galgenberg in Richtung Gehlenbrunnenstraße vorgeschlagen worden für die Zeit der Bauarbeiten in dem schmaleren Teil der Pfarrwiesstraße Hausnummern 1 bis 10. Danach müsse die Straße inklusive der beiden Bürgersteige breit genug sein, um eine einseitige Umfahrung der Baustelle zuzulassen.

19 Anlieger fanden sich bereits am Samstag zu einem Brief an Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU ), der für Tiefbaumaßnahmen in der Stadt verantwortlich ist, zusammen. Sie schrieben, durch eine Vollsperrung seien erhebliche Einschränkungen zu erwarten - bis hin zu einer kompletten Einschränkung der Mobilität älterer und behinderter Menschen. Und luden den Bürgermeister "recht herzlich" zu einer Bürgerversammlung ein. Diese werde am Donnerstag, 27. Oktober, um 18 Uhr im Pfarrheim St. Josef in der Kirchbergstraße stattfinden.

Bürgermeister kommt nicht

Die SZ hatte wegen der Sorgen der Anlieger am Montag um 14.29 Uhr per Mail Fragen an das Rathaus gestellt und erhielt gestern um 15.54 Uhr Antwort darauf. Das Wichtigste aus den langen Ausführungen: Bürgermeister Bintz will an der Bürgerversammlung nicht teilnehmen. Dafür gibt's keine ausdrückliche Begründung, aber zwischen den Zeilen klingt die Auffassung heraus, dass bereits alles gesagt worden sei. < Weiterer Bericht folgt.

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