Autorennen zu organisieren, ist eine komplizierte Sache

Völklingen · Motorsport wird es auch künftig im Warndt geben: In den neuen Regeln fürs geplante Naturschutzgebiet ist er auf Straßen ausdrücklich erlaubt. Schon jetzt schauen die Naturschutz-Behörden genau hin.

 Die Warndt-Rallye findet zum größten Teil auf asphaltierten Straßen statt. Aber es gibt auch unbefestigte Streckenteile – das kann, wie hier, ganz schön fordernd sein. Foto: Sascha Dörrenbächer/ ADAC

Die Warndt-Rallye findet zum größten Teil auf asphaltierten Straßen statt. Aber es gibt auch unbefestigte Streckenteile – das kann, wie hier, ganz schön fordernd sein. Foto: Sascha Dörrenbächer/ ADAC

Foto: Sascha Dörrenbächer/ ADAC

Am kommenden Samstag, 25. Juni, müssen Autofahrer im Warndt etwas mehr Zeit einplanen als sonst. Denn dann wird die 13. SST ADAC Rallye Warndt ausgetragen, und dafür sind Straßen gesperrt. Die Völklinger Stadtpressestelle hat's genau mitgeteilt: Gesperrt sind - mit Umleitungen, die ausgeschildert werden - die Landstraße 277 zwischen Karlsbrunn und Lauterbach von 13.30 Uhr bis 20 Uhr und die L 279 (Warndtweiherstrecke) von 13.45 Uhr bis 20.15 Uhr. Dennoch bleibt das Restaurant am Warndtweiher erreichbar - das, sagt Günter Jung, Leiter der Sport-Abteilung im ADAC Saar, gehöre zu den Auflagen, die der Veranstalter erfüllen muss.

Überhaupt, Auflagen: Davon gebe es viele für eine Rallye, berichtet er auf Nachfrage. Auch und gerade mit Blick auf den Naturschutz. Das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA) schaue sehr genau hin, vor allem jetzt, in der Brut- und Setzzeit. So sei die Vorbereitung einer Rallye eine komplizierte Sache.

Am Anfang steht der Genehmigungsantrag - im Warndt-Falle ging er ans Völklinger Ordnungsamt. Streckenplan, Zeitplan und sportliche Regeln müssen detailliert drinstehen, die Bestätigung einer Versicherung muss dabei sein. Und die Zusicherung des Veranstalters, dass er die Straßenverkehrsbehörde von aller Verantwortung freistellt. Dazu gehört, dass er die Strecke gegebenenfalls erstmal "rallyetauglich" macht. Und nachher etwaige Schäden repariert. Aufwendig, "da kommen leicht einige tausend Euro zusammen", sagt Jung.

Das Ordnungsamt reicht die Unterlagen weiter, unter anderem ans LUA; dort müssen sie drei Monate vor der Veranstaltung sein. Zweifelt das LUA an der Naturverträglichkeit, kann es dem Veranstalter ein Gutachten abfordern, etwa ein Arten-Kataster. Jung nennt ein Beispiel: Ein Uhu-Horst in weniger als 500 Metern Abstand zur Strecke sei ein "KO-Kriterium", dann müsse man die Strecke ändern. "Unser liebster Satz im Gutachten lautet: ‚Artenschutzrechtliche Belange stehen der Durchführung nicht entgegen' ", sagt er lachend. Manchmal erhalte man auch Auflagen, müsse etwa während der Rallye Tiere beobachten lassen. Oder unbefestigte Abschnitte wässern. Ja, die seien immer dabei, auch wenn der größte Teil des Rennens sich auf Straßen abspiele: "Eine Rallye wäre keine Rallye, wenn nicht auch mal auf Feldwegen gefahren würde."

Naturschutz-Auflagen sieht Jung entspannt: "Wir sind die letzten, die da was dagegen hätten", sagt er; man wolle ja der Umwelt keinen Schaden zufügen. Auf der Straße tue man es ohnehin nicht: Beim Rennen seien ja nur die Rallye-Teilnehmer unterwegs - das bedeute viel weniger Abgase als im Alltags-Verkehr.

Die Rallye startet übrigens um 13 Uhr an der Völklinger Neuberger-Halle. Ab acht Uhr gibt es dort Detail-Informationen über das Rennen.

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