Und plötzlich winkt der direkte Aufstieg

Völklingen · Der Tabellenzweite Völklingen hat das Saarderby in der Fußball-Oberliga gegen Borussia Neunkirchen mit 2:1 gewonnen. Da Spitzenreiter Schott Mainz Punkte ließ, rückte Röchling bis auf drei Punkte heran. Die Meisterschaft ist greifbar nah.

Der Völklinger Felix Dausend (links) hat abgezogen, der Neunkircher Julian Kern kommt zu spät. Dausend erzielt das 2:1 und sorgt mit seinem Treffer für den Sieg im Saarderby. Der Röchling-Stürmer sagt: „Wir können noch den ersten Platz anpeilen.“ Foto: Ruppenthal

Der Völklinger Felix Dausend (links) hat abgezogen, der Neunkircher Julian Kern kommt zu spät. Dausend erzielt das 2:1 und sorgt mit seinem Treffer für den Sieg im Saarderby. Der Röchling-Stürmer sagt: „Wir können noch den ersten Platz anpeilen.“ Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Was Borussia Neunkirchen unbedingt will - darauf hat Röchling Völklingen keine Lust mehr. Als die beiden Fußball-Oberligisten am vergangenen Sonntagabend im Hermann-Neuberger-Stadion aufeinandertrafen, ging es nicht nur um drei Punkte. Vor allem die Frage, wer in der kommenden Saison noch in der Oberliga spielen darf oder muss, stand im Raum. Aufstiegskandidat Völklingen hatte am Ende mit 2:1 (1:1) die Nase vorn und darf weiter vom Aufstieg in die Regionalliga träumen, während Neunkirchen der Saarlandliga immer näherkommt.

"Wir haben uns das Leben mit unserer Chancenverwertung selbst schwer gemacht. In der ersten Halbzeit hätten wir mindestens mit 3:0 führen müssen", sagte Röchling-Stürmer Felix Dausend: "Was das Thema Aufstieg angeht: Ich habe meine Augen immer noch auf der Meisterschaft. Natürlich ist die Relegation wahrscheinlicher, aber wir können trotzdem noch den ersten Platz anpeilen." Zumal der Spitzenreiter TSV Schott Mainz beim FK Pirmasens II nur 0:0 spielte. Der Rückstand des Tabellenzweiten Völklingen beträgt dadurch nur noch drei Punkte.

Die Partie begann nach dem Geschmack der Gastgeber. Nach dem Anstoß kam der Ball direkt zu Artur Schneider. Der Völklinger hatte vor 637 Zuschauern das 1:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an Neunkirchens Torwart Philippe Persch. Das Spiel ging danach munter hin und her. Die 15 Tabellenplätze, die zwischen den Mannschaften liegen, waren auf dem Platz nicht erkennbar. Röchling Völklingen versuchte es mit weiten Bällen. Nach einem dieser Pässe traf Marcel Linn ans Lattenkreuz. Schneider war dann erfolgreicher. Er erzielte mit einem Schuss das 1:0 (21. Minute).

Nach dem Führungstreffer war Ruhe im Saarderby angesagt - bis es zur kuriosesten Szene der Partie kam. Völklingens Verteidiger Rouven Weber passte den Ball locker zu Philippe Stelletta zurück. Dem Völklinger Torwart rollte der Ball unter der Sohle durch und ins Tor - der Ausgleich für Borussia Neunkirchen (28.).

Es waren aber nicht die Gäste, die nach dem 1:1 mutig nach vorne spielten. Völklingen wollte den unglücklichen Ausgleichstreffer vergessen machen und übte Druck aus, war aber zu inkonsequent. Das änderte sich nach der Pause nicht. Schneider und Dominic Altmeier trieben sich minutenlang vor dem Borussia-Tor herum, schafften es aber nicht, den Ball über die Linie zu bringen. Dann kam Dausend in die Partie. Der Stürmer sorgte für Wirbel und war schließlich derjenige, der die Röchling-Fans nach einem Zusammenspiel mit Linn und Idir Meridja jubeln ließ. Dausend erzielte in der 65. Minute das 2:1.

In der Folge passierte nicht mehr viel. Borussia Neunkirchen wagte halbherzige Versuche, einen Treffer zu erzielen - diese blieben aber genauso erfolglos wie die der Gastgeber. "Wir haben einen guten Lauf und müssten eigentlich vor Selbstbewusstsein strotzen", sagte Siegtorschütze Dausend, dessen Mannschaft am morgigen Mittwoch um 19.30 Uhr beim Tabellensiebten SV Gonsenheim antreten muss: "Das hat man heute bei uns aber nicht gesehen. Trotzdem ist der Sieg mehr als verdient." Kamil Czermurzynski, der mit der Borussia am Mittwoch um 18.45 Uhr den Tabellenachten Pirmasens II erwartet, erklärte mit Blick auf den drohenden Abstieg: "Wir haben noch fünf Spiele. Natürlich sieht es nicht gut aus, aber wir sind optimistisch."

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