Zimmermanns Solo rettet Röchling einen Punkt

Völklingen · "Im Ernstfall läuft es noch nicht rund." Das war eine Erkenntnis von Günter Erhardt, dem Trainer des SV Röchling Völklingen, nach dem ersten Spiel des Jahres in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland. Vor 276 Zuschauern musste sich der Tabellendritte am vergangenen Sonntag zu Hause gegen den SC Hauenstein mit einem 1:1 (0:1) begnügen - und verpasste es damit, bis auf fünf Punkte an Spitzenreiter TSV Schott Mainz heranzurücken.

Mit vereinten Kräften: Die Völklinger Julien Erhardt (vorne) und Moritz Zimmer halten hier den Hauensteiner Marius Lehner im Luftkampf in Schach. Foto: Ruppenthal

Mit vereinten Kräften: Die Völklinger Julien Erhardt (vorne) und Moritz Zimmer halten hier den Hauensteiner Marius Lehner im Luftkampf in Schach. Foto: Ruppenthal

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"Man muss das realistisch sehen. Wir haben heute nicht mehr verdient als diesen einen Punkt", sagte Völklingens Spielmacher Nico Zimmermann, der seinem Team, das nach einem Standard-Gegentor aus der 19. Minute lange einem Rückstand hinterhergelaufen war, wenigstens ein Unentschieden rettete. In der 79. Minute nahm der 31-Jährige sein Herz in beide Hände, setzte kurz vor dem Strafraum zum Solo und markierte an zwei Gegenspielern vorbei aus zwölf Metern das 1:1. Zu diesem Zeitpunkt war der SVR in Überzahl, da Hauensteins Lukas Hartlieb kurz zuvor die Gelb-Rote Karte gesehen hatte (78.).

Doch das permanente Völklinger Anrennen nach dem Ausgleich blieb erfolglos - trotz Dauerdrucks konnte Röchling wie schon zuvor keine ganz großen Chancen generieren. "Vom Läuferischen her bin ich zufrieden. Wir haben ganz gut über die Flügel gespielt, aber uns im Angriffszentrum schwer getan", urteilte Erhardt.

Der Trainer hatte zum Jahresstart zunächst Felix Dausend in vorderster Front das Vertrauen geschenkt. Der 28-Jährige, der wegen diverser Verletzungen in der Hinrunde nur vier Mal auflaufen konnte, hatte vor der Halbzeitpause, als Völklingen nach mäßigem Beginn besser in Fahrt kam, eine gute Chance aus kurzer Distanz. Viel mehr war von Dausend, dem sicher noch Spielpraxis fehlt, nicht zu sehen.

Auch der zur Pause eingewechselte Marvin Wollbold - er ersetzte den in der Innenverteidigung neben Rouven Weber beginnenden Neuzugang Leon Heine - hatte einen schweren Stand, und Dominic Altmeier, der 25 Minuten vor Schluss aufs Feld durfte, blieb gegen seinen Ex-Club ebenfalls blass. So musste Zimmermanns 13. Saisontor herhalten, um den Rückstand aus der 19. Minute zu egalisieren. Da hatte Hauensteins Alexander Biedermann nach einem Freistoß im Zentrum zu viel Platz bekommen und aus kurzer Distanz zum 0:1 eingeköpft.

"Der Gegner hatte eine halbe Torchance nach einem Standard und hat das eiskalt genutzt. So was kann mal passieren", sagte Abwehrspieler Moritz Zimmer, der den Freistoß etwas unnötig verursacht hatte. Ansonsten stand die SVR-Defensive gewohnt sicher, wobei das eben auch für die Gäste galt. "Beide Teams haben sich neutralisiert", sagte Zimmermann. Und auch Hauensteins Trainer Peter Rubeck befand: "Ich glaube, es war ein verdienter Punkt für uns. Im Moment ist es für uns keine leichte Situation. Von daher ein Riesenkompliment an die Mannschaft", sagte der gebürtige Zweibrücker mit Blick auf den möglichen Oberliga-Rückzug der Hauensteiner nach der Saison.

Auf den SV Röchling Völklingen, der nun vier Punkte hinter dem Ligazweiten TuS Mechtersheim liegt, wartet am kommenden Samstag, 15.30 Uhr, beim viertplatzierten und heimstarken FC Karbach der nächste Ernstfall.

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