Einbrecher waren aktiver denn je

Völklingen · Einbrecher, Trick- und Taschendiebe haben im vorigen Jahr die Völklinger Polizei in Atem gehalten. Die Beamten reagierten mit groß angelegten Vorbeugungs- und Aufklärungs-Aktionen. Ihre Erfolge beim Ertappen von Kriminellen liegen über dem Landesdurchschnitt.

 Mit Schwerpunktkontrollen gegen Einbrecher: Hier haben Polizeibeamte im Dezember 2014 in Großrosseln einen Transporter an den Straßenrand gewinkt. Archivfoto: Becker & Bredel

Mit Schwerpunktkontrollen gegen Einbrecher: Hier haben Polizeibeamte im Dezember 2014 in Großrosseln einen Transporter an den Straßenrand gewinkt. Archivfoto: Becker & Bredel

Die Bekämpfung der Einbruchskriminalität sowie der Trick- und Taschendiebstähle in Geschäften hat im Jahr 2014, wie fast überall im Saarland, auch in Völklingen die Arbeit der Polizei bestimmt. Nicht nur Kriminaldienstleiter Hermann-Josef Flesch und seine 17 Mitarbeiter waren gefordert, sondern nahezu alle 80 Beamte der Inspektion Völklingen und der Wache in Großrosseln. So wurden bei Schwerpunkt-Einsätzen ganze Wohngebiete im Warndt und in Völklinger Quartieren regelrecht abgeriegelt, um Erkenntnisse über Einbrecherbanden und ihre Wege zu gewinnen. Vor den Supermärkten klärten Polizisten die Menschen auf, mit welch listigen Kniffen professionelle Taschendiebe arbeiten. Mittlerweile gab es, auch dank Unterstützung von zentralen Ermittlungsgruppen und vorzüglicher Kontakte zu französischen Polizeien, etliche Festnahmen; die Deliktzahlen sind im Sinken begriffen.

Flesch, der vor dem Ruhestand steht und zum letzten Mal die Statistik vor der Presse erläuterte, sieht das Engagement seiner Leute auf gutem Weg: Man habe etliche Kriminelle weggesperrt, manche Deliktbereiche wie der illegale Schrotthandel seien dank ständiger Ermittlungen und Kontrollen "im Griff". Dass die Straßenkriminalität im langfristigen Vergleich zurückgeht, ist nach Überzeugung von Polizeichef Michael Zapp auch auf die regelmäßige Bestreifung der Orte zurückzuführen, an denen sich potentielle Täter gern treffen.

In der polizeilichen Kriminalstatistik 2014 schlagen Einbrüche aber noch markant zu Buche. So stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche in Großrosseln von 12 auf 31 und in Völklingen von 88 auf 121. Taschendiebstähle gab es 58 statt 44, wobei oft noch gravierende Eigentumsdelikte folgten, weil die Opfer ihre PIN-Nummern bei den Plastikkarten aufbewahrt hatten.

Insgesamt gingen die Fallzahlen in Völklingen um etwa 200 auf 3545 hoch, rein statistisch werden also an jedem Tag zehn Taten aktenkundig. In Großrosseln gingen die Fälle von 423 auf 382 zurück. Hier geschieht also rein statistisch pro Tag nur gut eine Tat.

Mehr Aussagekraft hat die so genannte Häufigkeitszahl (siehe Tabelle), mit der die erfassten Taten auf die Bevölkerung umgelegt werden. So ist in Völklingen die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Tat zu werden, deutlich geringer als in Saarbrücken und etwa so hoch wie in den vergleichbaren Kommunen Saarlouis, Neunkirchen und Homburg. Rein statistisch lebt man in Großrosseln noch etwas sicherer, etwa so sicher wie in Losheim und Merchweiler. Der Listenplatz von Völklingen ist in den letzten Jahren etwa gleich geblieben; Großrosseln ist 2014 sicherer geworden, die Straftaten haben im Vergleich zum Jahr 2013 um 8,7 Prozent abgenommen.

Wie seit Jahren erreichte die Polizei in Völklingen mit 56,6 Prozent eine Aufklärungsquote über dem Landesschnitt (53,3). In Großrosseln betrug die Aufklärungsquote 43,7 Prozent - jedoch ist bei den niedrigen Fallzahlen die Aussagekraft dieser Zahl eher gering. Wenn die Polizei Tatverdächtige ermitteln konnte, dann waren dies zu 80 Prozent Erwachsene. Es wurden aber auch 145 Heranwachsende, 152 Jugendliche und 68 Kinder aktenkundig.

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