Viel Sonne und Käsekuchen versüßen die Wahl

Völklingen · Vor allem vormittags waren die Wahllokale frequentiert. Unser Reporterteam besuchte Ludweiler, Geislautern und die Völklinger City.

Die Sonne scheint am Wahlsonntag - und das pausenlos. Doch zahlreiche Wahlhelfer haben wegen der laufenden Landtagswahl kaum Gelegenheit, diesen tollen Frühlingstag an der frischen Luft zu genießen. Wenigstens haben sie gut zu tun, denn das Kaiserwetter hindert die Wähler nicht daran, ihre Bürgerpflicht wahrzunehmen. "Ich glaube, so 55 bis 60 Prozent sind schon durch", vermutet Wolfgang Paquet, Vorsitzender der Wahlmannschaft in der Grundschule Bergstraße.

155 von 1118 Wahlberechtigten aus seinem Wahlbezirk haben sich sowieso schon für die Briefwahl entschieden.Auch wenn die Wähler schon lange nicht mehr unbedingt den Kirchgang mit dem Wahlgang verbinden, kommt es gegen elf Uhr vormittags zu einem ersten Ansturm auf das Wahllokal. Paquet: "Diese Leute gehen zeitig wählen, damit sie den Nachmittag komplett genießen können."

Auch wenn die Hälfte der sechs Helfer starken Wahlmannschaft das nicht kann, lassen die vielen Besucher Paquet und seine Mitstreiter - am frühen Nachmittag sind es Beisitzer Andreas Hell und Schriftführer Michael Rausch - an den Freizeitplänen teilhaben. "Von hier aus geht es direkt zum Eiscafé - zum ersten großen Eisbecher der Saison", macht man ihnen die Nase lang. "Und jetzt ein schöner Spaziergang in der Natur, ehe wir zuhause dann auf das Wahlergebnis warten", sagen andere. Dazu, dass es schon kurz nach 18 Uhr erste Prognosen zum Wahlausgang gibt, können die Bergstraßen-Wähler mit beitragen. Einige von ihnen dürfen außerhalb des Wahllokals erneut ihr Kreuzchen machen - und zwar für die Forsa-Umfrage der ARD.

Ein Stückchen Sonntagsgemütlichkeit lässt sich so mancher Wahlhelfer nicht nehmen. "Mal sehen, wann wir unseren Kuchen essen können", sagt Gisela Schneider, stellvertretende Wahlvorsteherein in der Alten Bürgermeisterei in Ludweiler. Käsekuchen hat sie selbst gebacken. Die Mittagsschicht und auch den Kuchen teilt sie sich mit Fabienne Hilgers und Julian Becker. Den richtigen Zeitpunkt zu finden, wird schwierig. Hilgers hat bei ihrer Premiere als Wahlhelferin bemerkt: "Das ist immer, als wenn ein Bus kommt. Dann kommen viele auf einmal, dann eine Weile niemand mehr." Was den dreien beim Timing für die Kuchenpause hilft, ist die alte Holztreppe des historischen Gebäudes. Die knarrt furchtbar und kündigt die nahenden Wähler so rechtzeitig an, dass die Zeit meist noch reicht, um die Kuchengabel aus der Hand zu legen. Schneider selbst hat schon gewählt: "Per Briefwahl, das zuständige Amt liegt bei uns im Rathaus im Zimmer gegenüber - bequemer ging es nicht." Zum Thema Briefwahl hat sie beobachtet: "Davon machen immer mehr Bürger Gebrauch."

Anette Wolsiffer vertritt zu dieser Zeit Hans-Albert Martin als Wahlvorsitzender im Wahllokal Grundschule Geislautern. "Heute früh mussten wir schon den roten Koffer für den Wahlbezirk im Rathaus abholen", berichtet sie. Der Inhalt: Das Wählerverzeichnis in doppelter Ausführung, ausreichend Wahlzettel und Umschläge, um die abgegebenen Wahlzettel nach der Auszählung einzupacken und zu versiegeln. "Ja, und heute Abend ist alles wieder im Rathaus abzugeben", so Wolsiffer.

Als der Andrang sich im Ludweiler Wahlbüro eine kurze Pause nimmt, ist noch keine Zeit für den leckeren Kuchen. Schneider und Hilgers falten einige der Wahlzettel vor, die für den nächsten Wählerschub ausreichen sollen. < Weiterer Bericht folgt

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