Stadtwerker trotzen dem Frost

Völklingen · Blackout in Völklingen? Eine ganze Stadt ohne Strom, Licht und Heizung? Dazu wird es nicht kommen, versichert der neue Geschäftsführer der Stadtwerke-Netzgesellschaft, Dirk Scheffner. Man sei stets reaktionsbereit.

 Überwachen, abschalten, umschalten, zuschalten, bei Bedarf Reparaturen einleiten: Harald Spey (Foto) und seine Kollegen verfolgen in der Völklinger Netzleitwarte ständig das Geschehen. Foto: Stadtwerke/Isabelle Ahr

Überwachen, abschalten, umschalten, zuschalten, bei Bedarf Reparaturen einleiten: Harald Spey (Foto) und seine Kollegen verfolgen in der Völklinger Netzleitwarte ständig das Geschehen. Foto: Stadtwerke/Isabelle Ahr

Foto: Stadtwerke/Isabelle Ahr

Frostklar, minus vier Grad tagsüber in Völklingen : "Das ist Stadtwerke-Wetter", lautet ein geflügeltes Wort bei den Mitarbeitern. Und bei solch "bayrisch-blauem Himmel", weiß Geschäftsführer Michael Böddeker, zieht der Energieverbrauch an. Niemand weiß, wie lange die jetzige Frostperiode dauert. Doch für Verbraucher ist wenigstens ein kleiner Puffer drin. Denn, so erinnert Böddeker, "wir haben ja zum 1. Januar die Preise gesenkt". Durchschnittskunden werden demnach laut Stadtwerke-Berechnung bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 4000 Kilowattstunden (kWh) im Jahr bis zu 30 Euro im Jahr entgegen altem Tarif sparen.

Doch entscheidend ist zunächst einmal, dass der Strom ständig und zuverlässig in den rund 25 700 angeschlossenen Haushalten und Betrieben in Völklingen ankommt. Da haben Experten schon das Schreckens-Szenario eines Blackouts im Verbundnetz im gesamten Bundesgebiet an die Wand gemalt. Woraufhin dann auch Heizungen, Gas-, Wasser-, Fernwärmeversorgung versagen. "Strom ist die kritischste Energie", bestätigt Dirk Scheffner, neuer Geschäftsführer bei der Stadtwerke-Netzgesellschaft (siehe "Zur Person"). "Ohne Strom könnte man nicht einmal tanken." "Aber ein Blackout in Völklingen ist äußert unwahrscheinlich", meint Scheffner. Man sei hier nicht abhängig von witterungsanfälligen Erzeugern wie Windrädern und Photovoltaikanlagen. Und im Moment ist es ja sogar so, dass die Saarländer dem benachbarten Frankreich mit Strom aushelfen.

Verglichen mit einem Blackout sind es die kleineren Dinge, die die Tochtergesellschaft der Stadtwerke beschäftigen. Sie ist mit ihren an die 60 Mitarbeitern ist dafür verantwortlich, dass neben Strom auch Gas, Wasser und Fernwärme bei jedem Wetter in Zehntausenden von Haushalten ankommen. Ihr Nervenzentrum ist die Netzleitwarte im Stadtwerke-Gebäude in der Hohenzollernstraße. Bei Störfällen heißt es hier absperren, auf Umleitungen umschalten und andere Versorgungseinheiten zuschalten. Und ausrücken. "Innerhalb einer Viertelstunde ist ein Kollege vor Ort", sagt Scheffner. Erst kürzlich war beim Großbrand in der Bergstraße die Reaktionsschnelligkeit der Mitarbeiter gefragt.

Die Leitzentrale selbst dürfte nie im Dunkeln sitzen. Sie verfügt dank eines Riesen-Akku - wichtig für die Computer - über eine unterbrechungsfreie Stromversorgung. Und hat auch noch ein Notstromaggregat im Hintergrund.

Die Störstelle der Völklinger Stadtwerke ist ständig unter Tel. (0 68 98) 15 02 22 zu erreichen.

Zum Thema:

Zur Person Zum 1. Januar wechselte der bisherige Abteilungsleiter Strom- und Anlagentechnik bei den Stadtwerken Viernheim in Südhessen, Dirk Scheffner, als Geschäftsführer zur Netzgesellschaft der Stadtwerke Völklingen . Der 45-jährige Familienvater mit Wurzeln in Völklingen führte jahrelang die Viernheimer Netztochter. er

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