Mit Kreativität Geld verdienen

Völklingen · Die Kreativwirtschaft stellte sich im Weltkulturerbe Völklingen der klassischen Wirtschaft vor, doch die kam recht spärlich. Was aber nicht an der Erkenntnis rüttelte, dass anstelle der alten schwarzen Kohle eine neue bunte Industrie das Geld bringt. Ideen hat sie schon. Kunden braucht sie noch.

 Am Mittwoch stellten sich in Völklingen jede Menge Kreative mit ihrer Arbeit Vertretern der klassischen Wirtschaft vor. Foto: Marie Petters

Am Mittwoch stellten sich in Völklingen jede Menge Kreative mit ihrer Arbeit Vertretern der klassischen Wirtschaft vor. Foto: Marie Petters

Foto: Marie Petters

Mit Kreativität lässt sich Geld verdienen, sie kann im Wirtschaftsgeschehen, worauf natürlich vor allem die Kreativen selbst gern hinweisen, ein wertvoller Rohstoff sein, quasi eine neue, bunte Industrie, eine moderne "Kohle ". So haben sich Kreativwirtschaftler aus dem ganzen Saarland, vor allem aber aus dem Ballungsraum Saarbrücken, auf der Internetplattform www.buntekohle.eu versammelt. Sie sollen sich hier mit ihren persönlichen Profilen und Angeboten präsentieren können, damit sie von Auftraggebern besser gefunden werden. Und mögliche Auftraggeber sollen es hier leicht haben, kreative Anbieter zu finden, die ihre Firma weiterbringen könnten.

Zielgruppe ist vor allem die so genannte traditionelle Wirtschaft. Simples Beispiel: Der Handwerker lässt sich vom Werbeprofi oder Webdesigner , vom Softwareentwickler oder vom Internet-Dienstleiter helfen, um seine Arbeit besser darzustellen und Produkte zu erfinden.

Warum nicht auch von einer bildenden Künstlerin oder Illustratorin inspirieren lassen? Auf dieser bunten Plattform haben sich seit Oktober 2015 nach Angaben der Initiatoren des Kreativzentrums Saar etwa 200 Personen und Firmen zusammengefunden.

Um das Projekt bekannter zu machen, werden in den Landkreisen auch persönliche Begegnungen arrangiert, jeweils mit regionalen Wirtschaftsförderern. So kam es am Mittwoch zum Regionalverbandstermin im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, bei dem ein Dutzend Kreative die Chance zur Darstellung nutzte.

Leider nur unwesentlich größer war allerdings die Zahl der Vertreter aus der klassischen Wirtschaft. So blieb manches Potenzial an diesem Abend unentdeckt - was aber nicht der Erkenntnis von Manfred Maurer (CDU ) widersprach. Der Beigeordnete des Regionalverbandes leitete aus der Geschichte ab, dass es stets eine Bereicherung sei, den Menschen Raum und die Freiheit der Vielfalt zu gewähren. So habe der große Baumeister Stengel einst auch die Kaufleute und die Künstler um sich geschart. Wirtschafts-Staatssekretär Jürgen Barke (SPD ) stellte klar, dass Kreativwirtschaft von der Landesregierung nicht als Randexistenz, sondern als "Teil der Wirtschaft" unterstützt werde. Moderator Tamay Zieske, Berater aus dem Kreativzentrum Saar (im Saarbrücker Kulturzentrum am Eurobahnhof) und gut vorbereitet, stellte den Völklinger Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) auch als - kreativen - Rockmusiker vor. Wie Lorig schilderte, hilft ihm das beim Verständnis fürs Denken von Künstlern. In einer armen Stadt wie Völklingen sei aber vor allem wichtig, dass die Kreativität fehlendes Geld wettmache.

buntekohle.eu

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