Pünktlich auf den Tag genau

Völklingen · Ende Oktober 2014 war der erste Spatenstich. Jetzt, gut 14 Monate später, ist das Großprojekt in der Völklinger Innenstadt so gut wie fertig – und Mitte Februar soll in der Senioren-Residenz Am Alten Rathaus bereits der Betrieb beginnen. Die Pflege-Abteilung öffnet zuerst.

Wenn Bauprojekte länger dauern als geplant, so gilt das heute als normal. In Völklingen ist allerdings, wenn man dieser Denkweise folgt, das Außergewöhnliche passiert. Die Senioren-Residenz Am Alten Rathaus öffnet auf den Zieltag pünktlich am 15. Februar ihre Pforte. Genau genommen ist das vierstöckige Haus bereits zwei Wochen vorher, zu einem Tag der offenen Tür am Freitag, 29. Januar, nahezu dienstbereit.

Die Leute vom Bau, die niederländische Ten Brinke-Gruppe und ihre hiesigen Subunternehmer, haben zielstrebig geschafft. Am vergangenen Donnerstag sei die Bauabnahme erfolgt, heißt es. Der Brandschutz sei von den Experten der Feuerwehr genehmigt.

Die Maler und Bodenleger sind weitgehend durch und haben sich mit teilweise kräftigen Farben verewigt. Duschen und Bäder sind installiert, so dass Besucher sich schon ein gutes Bild machen können, wie es hier einmal aussieht. Die nächsten zwei Wochen gehören vor allem Schreinern, Elektrikern und Möbellieferanten. Wer gern kocht, wird beim Anblick der Öfen, Herde und und Kücheneinrichtungen mit der Zunge schnalzen.Der Bauherr und Betreiber, die in Düsseldorf ansässige Alloheim Senioren-Residenzen GmbH, hatte ja auch angekündigt, ins Völklinger Projekt all das einzubauen, was sich beim Betrieb der 70 bereits bestehenden Häuser als sinnvoll herausgestellt habe - von der Fernsehecke bis zum kleinen Garten. Das Büro von Residenzleiterin Juana Metzner wird sehr bescheiden ausfallen und direkt am Entree liegen - damit ihr nichts entgehe und sie schnell da sei, sagt sie.

Wer neben Handwerkern in dem Haus verkehrt, sind vor allem Interessenten für einen der 110 Plätze, speziell für die stationäre Pflege. Metzner, die ihre Arbeit bereits im Sommer antrat (in einem provisorischen Büro gegenüber), begleitet vor allem Senioren aus Völklingen durch die Räume. Es handele sich um Menschen, die noch daheim in ihren Häusern lebten oder bereits in einem Seniorenheim außerhalb der City. Meist kämen die Besucher an den Wochenenden, und zwar mit den Kindern, die auswärts wohnten und gemeinsam nach einem Alterssitz Ausschau hielten.Da geht es dann vor allem um Termine, Preise (hier lautet die Verortung "Mittelpreissegment") und Lage. Interessante Beobachtung, was die Vorlieben betrifft: Das größte Interesse ziehen die Wohnungen mit Blick auf die eher laute Bismarckstraße auf sich und weniger die eher ruhigen an der Hofstattstraße.

Zum 15. Februar, so ist zu erfahren, werde man die so genannte geschützte (ausdrücklich nicht "geschlossene") Abteilung für Demenzkranke im Erdgeschoss sowie die Pflegeetage im ersten Stockwerk eröffnen, und zwar mit einem Personalteam für 15 Bewohner. Wenn das Haus belegt ist, sollen hier bis zu 100 Menschen arbeiten. Das Verhältnis zu allen Nachbarn ringsum gestalte sich gut, in der Bauphase habe es keine Beschwerden gegeben, schwärmt Juana Metzner.

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