Mit zehn Stimmen gegen die Bebauung

Völklingen · 13 Häuser will ein Bauunternehmer auf einem Gelände neben dem Bürgerpark errichten. Der Ortsrat Völklingen lehnt die Pläne mehrheitlich ab.

 Fragmente der ehemaligen Gärtnerei auf dem Gelände unweit des Bürgerparks. Hier will ein Investor 13 Wohngebäude errichten. Foto: Thomas seeber

Fragmente der ehemaligen Gärtnerei auf dem Gelände unweit des Bürgerparks. Hier will ein Investor 13 Wohngebäude errichten. Foto: Thomas seeber

Foto: Thomas seeber

Es bleibt dabei: Der Ortsrat Völklingen ist mehrheitlich gegen die Pläne eines Privatunternehmers, auf dem an den Bürgerpark angrenzenden Gelände der früheren Gärtnerei Hermanns Bauplätze zu schaffen. Mit zehn zu sieben Stimmen lehnte das Gremium am Montagnachmittag den entsprechenden Bebauungsplanentwurf ab.

Im September hatte der Ortsrat bereits gegen die Aufstellung eines Bebauungsplans votiert, der Stadtrat gab dann aber trotzdem grünes Licht. Bereits damals hatte die Verwaltung nach Anwohnerprotesten gegenüber der ursprünglichen Planung nachgebessert. Die Bebauung ist nun weniger verdichtet, so dass je nach Grundstückaufteilung nur noch etwa 13 Wohnbaugrundstücke entstehen würden. Ursprünglich waren bis zu 16 vorgesehen. Am nördlichen Rand des Plangebietes wird ein fünf Meter breiter Grünstreifen festgelegt, um die Pflege der Pappelreihe, die den südlichen Rand des Bürgerparks markiert, zu ermöglichen. Außerdem dürfen die Gebäude maximal 8,50 Meter hoch sein.

Die CDU sprach sich weiter für die Bebauung aus. "Wir können froh sein, dass wir einen Investor haben", sagte deren Sprecher Uwe Steffen. SPD-Fraktionschef Klaus Hilgers erläuterte, dass man dem Wunsch der Anwohner in der Blumenstraße und der Püttlinger Straße folge und den Bebauungsplan ablehne. "Der Bürgerwille ist maßgebend", sagte Georg Jungfleisch (Linke).

Ein Vertreter der Anwohner kam zu Wort und wiederholte deren Forderung: Keine Bebauung und Erhalt der Grünfläche. Wolfgang Lorenz (Grüne) begründete seine Ablehnung unter anderem mit dem Naturschutz und der Vielzahl von Tierarten, die in dem Bereich beheimatet sind. Das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz hatte empfohlen, zu untersuchen, ob Hasel- oder Fledermäuse vorkommen. Potenzielle Quartiere für Fledermäuse seien im Freiflächenbereich nicht gefunden worden, berichtete Verena Tonnellier vom Planungsbüro Agsta Umwelt. Auch Altnester oder Fraßspuren von Haselmäusen habe man nicht entdeckt.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt informierte Matthias Zimmer von der Stadtverwaltung über die geplante Verlegung des Bolzplatzes an der Neuwaldstraße in Fürstenhausen. Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) hatte einem Anlieger, der Beschwerde führte, den Abbau der Anlage verbindlich zugesagt. Nun soll der Platz auf einem städtischen Wiesengelände rund 60 Meter vom alten Standort entfernt neu errichtet werden.

Zurzeit wird ein Bebauungsplan aufgestellt. Eine Änderung zu den bisherigen Planungen: Der Weg zu dem neuen Spielfeld kann nicht über den früheren Bolzplatz führen. Gemäß der Vereinbarung zwischen Stadt und Anlieger muss der bestehende Bolzplatz vollständig zurückgebaut und die Fläche renaturiert werden.

Läuft alles nach Plan, erläuterte Zimmer, werde der neue Platz bis Ende Mai bespielbar sein. Die Gesamtkosten seien noch nicht ermittelt.

Laut Tagesordnung sollte der Ortsrat über zwei weitere Bebauungspläne abstimmen. Doch dazu kam es nicht. Wie bereits zu Beginn der Sitzung angekündigt, verabschiedete sich die SPD-Fraktion nach etwa eineinhalb Stunden. Sie wollte den Besuch von Anke Rehlinger in einer Völklinger Gaststätte nicht verpassen. Ursprünglich war die Ortsratssitzung für Dienstag terminiert, sie wurde dann aber auf Montag verschoben - und kollidierte so mit dem Wahlkampfauftritt der SPD-Spitzenkandidatin. Nach dem Abgang der Sozialdemokraten stellte Sitzungsleiter Uwe Steffen fest, dass das Gremium nicht mehr beschlussfähig ist.

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