Im Frühling geht das Gärtnern los

Völklingen · Derzeit werden Wurzeln entfernt, Wege angelegt, eine Wasserleitung installiert. Dann werden Bäume und Sträucher gepflanzt und Zäune gezogen. Ende März oder Anfang April startet das eigentliche Gärtnern.

 Derzeit wird der künftige Nachbarschaftsgarten an der Völklinger Versöhnungskirche hergerichtet; hier (von links) Pfarrerin Rita Wild, Astrid Klein-Nalbach vom Diakonischen Werk und Oberbürgermeister Klaus Lorig beim ersten Spatenstich. Foto: Becker & Bredel

Derzeit wird der künftige Nachbarschaftsgarten an der Völklinger Versöhnungskirche hergerichtet; hier (von links) Pfarrerin Rita Wild, Astrid Klein-Nalbach vom Diakonischen Werk und Oberbürgermeister Klaus Lorig beim ersten Spatenstich. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Nur selten gehen symbolische Spatenstiche so flott über die Bühne. Bei den eisigen Temperaturen, die am Mittwochnachmittag herrschen, werden keine langen Reden gehalten. Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) dankt allen Beteiligten, wünscht viel Erfolg und fragt, ob noch jemand etwas sagen möchte. Niemand meldet sich. Also machen sich die Kooperationspartner ans Werk: Neben dem Völklinger Verwaltungschef greifen Pfarrerin Rita Wild und Astrid Klein-Nalbach vom Diakonischen Werk an der Saar zum Spaten . Nach wenigen Minuten ist der offizielle Teil beendet.

Die Gartenfreunde , die hier im Frühjahr die Regie übernehmen, werden sicher länger bleiben. Im ehemaligen Pfarrgarten an der Völklinger Versöhnungskirche entsteht auf etwa 900 Quadratmetern ein interkultureller Nachbarschaftsgarten. Neben Pflanzen soll dort auch die Gemeinschaft wachsen und gedeihen. Mittel- bis langfristig soll die Anlage in Selbstorganisation der Nutzer betrieben werden.

Neben dem Standort steht auch schon fest, woher die Betreiber kommen. Die Förderprogramme "Soziale Stadt" und "Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier" (BIWAQ) geben die Grenzen vor. Bewohner der Nördlichen Innenstadt erhalten die Möglichkeit, Blumen, Gemüse und Kräuter anzubauen. Zunächst muss jedoch das Gelände, das lange brach lag, vorbereitet werden. Mit dem symbolischen Spatenstich fiel nun der Startschuss für die Herrichtung des Gartens.

Die Gesamtkosten dieser vorbereitenden Maßnahme, die vom Fenner Büro Agsta Umwelt zusammen mit den potenziellen Nutzern geplant wurde, belaufen sich auf rund 40 000 Euro. Es gibt einen Zuschuss, der Eigenanteil der Stadt beträgt etwa 13 000 Euro. Die Landschaftsbaufirma Karl-Josef Holz aus Lebach hat Anfang der Woche mit den Arbeiten begonnen: Sie entfernt Wurzeln, legt Wege an, installiert eine Wasserleitung mit entsprechenden Zapfstellen. Anschließend übernehmen Ein-Euro-Jobber des BIWAQ-Projekts gemeinsam mit den künftigen Nutzern die Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern sowie die Erneuerung der Zäune.

Ende März oder Anfang April startet dann das eigentliche Gärtnern. Neben dem Gemeinschaftsbereich sind Parzellen geplant, die in Eigenregie bearbeitet werden. "Wir sind im Moment acht Nutzer", sagt Dieter Schumann vom Diakonischen Werk. Neben fünf Flüchtlingsfamilien und zwei Einzelnutzern wird auch das BIWAQ-Projekt eine Zelle bewirtschaften. Die zukünftigen Betreiber treffen sich bereits regelmäßig, zur Zeit wird eine Gartensatzung erarbeitet.

Viele Fragen müssen geklärt werden: Wie erfolgen Neuaufnahmen? Welche Öffnungszeiten gelten? Laut BIWAQ-Projektkoordinator Schumann wird es etwa 14 Parzellen geben. Es sind noch Plätze frei. Wer mitmachen möchte, kann sich an Ludwig Heil vom Diakonischen Werk wenden, Telefon (0 68 98) 9 14 76 10.

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Hintergrund Ein erstes Info-Treffen zum geplanten Nachbarschaftsgarten gab es vor rund einem Jahr. Verschiedene Gremien diskutierten in der Folgezeit über Gestaltungs- und Organisationsfragen. Im September billigte der Stadtrat eine Nutzungsvereinbarung zwischen Stadt, Diakonischem Werk an der Saar und evangelischer Versöhnungskirchengemeinde Völklingen . In dem Vertrag sind die Zuständigkeiten der Kooperationspartner geregelt: Die Kirchengemeinde stellt das Grundstück unentgeltlich zur Verfügung. Die Stadt übernimmt die Herrichtung und Erstausstattung des Geländes. Und das Diakonische Werk organisiert den Betrieb des Gartens. tan

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